Weitere Vergeltungsangriffe der QSD in Besatzungszone

Nach weiteren massiven Luft- und Bodenangriffen der Türkei in Nord- und Ostsyrien haben die QSD erneut Ziele der türkischen Armee in der Besatzungszone beschossen. Die Vergeltungsaktionen forderten Tote und Verletzte.

Tote und Verletzte in den Reihen der Besatzer

Nach weiteren massiven Luft- und Bodenangriffen der Türkei auf Nord- und Ostsyrien haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erneut Ziele der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten beschossen. Man habe gestern Stützpunkte und Beobachtungsposten in der Besatzungszone „wirksam getroffen“ und mehrere Angreifer getötet, zudem wurden drei Fahrzeuge vernichtet, teilte das Bündnis am Sonntag in einer Mitteilung mit. Der türkische Staat werde die Konsequenzen für terroristische Handlungen gegen die Bevölkerung Nord- und Ostsyriens tragen, hieß es weiter.

Angegriffen wurde den QSD zufolge unter anderem ein Stützpunkt im Umland der christlich geprägten Stadt Til Temir. Dabei seien acht türkische Soldaten getötet worden, hieß es. In der Umgebung von Ain Issa führten die QSD der Mitteilung nach zwei verschiedene Operationen gegen feindliches Militärgelände durch. Beide Einsätze führten zu Verletzten in den Reihen der Besatzer und schweren Sachschäden. Die genaue Zahl der Verletzten sei aber unklar.


„Unsere Kräfte haben das legitime Recht, auf die Angriffe und Aggression der türkischen Besatzung und ihrer Söldner in unseren Gebieten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu reagieren, das Prinzipien und Regeln für die Beteiligten von Kriegen und bewaffneter Konflikte normiert. Ziel dieser Reaktion ist es, das Leben und Eigentum unseres Volkes zu schützen sowie Sicherheit und Stabilität aufrechtzuerhalten“, betonten die QSD. Außerdem kündigte das Bündnis weitere Vergeltungsschläge an, sollte der türkische Bombenterror gegen Nord- und Ostsyrien andauern.

Angriffe des Militärrats von Minbic

Auch der Militärrat von Minbic, ein Mitgliedsverband der QSD, führte eigenen Angaben zufolge als Reaktion auf die türkischen Bombardements in Nord- und Ostsyrien eine Reihe von Gegenangriffen durch. Insgesamt vier Stützpunkte gegenüber der Nordfront der Stadt seien am Samstag mit schweren Waffen beschossen worden, teilte die Formation in einer Erklärung mit. Dabei seien mindestens sieben türkische Soldaten getötet und „viele weitere“ verletzt worden. An den Aktionen war auch die Enîya Kurdan (ar. Jabhat al-Akrad, dt. Kurdische Front) beteiligt. Die Formation sorgt ebenfalls für die Verteidigungs Minbics und gehört wie der Militärrat den QSD an.

Angriffswelle gegen Nord- und Ostsyrien

Die Türkei hat am Mittwochabend eine neue Angriffswelle gegen Nord- und Ostsyrien gestartet. Mindestens 17 Tote und 65 Verwundete lautet die bisherige Bilanz, zudem wurden weite Teile der lebenswichtigen Energie-Infrastruktur vernichtet. Begründet wird das völkerrechtswidrige Vorgehen mit einem Anschlag auf einen Rüstungskonzern in der türkischen Hauptstadt Ankara, zu dem sich die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bekannt hat. Der türkische Staatsterror betrifft auch Südkurdistan, insbesondere das ezidische Siedlungsgebiet Şengal. Dort wurden unter anderem sechs Kämpfer der Widerstandseinheiten YBŞ, die 2014 unter dem Eindruck des vom IS verübten Völkermords in Şengal gegründet wurden, getötet.