Abdi: Der türkische Staat will die Selbstverwaltung zerstören

Mazlum Abdi hat eine Beteiligung an dem Anschlag in Ankara kategorisch abgestritten. Die Türkei greife die Bevölkerung und die Infrastruktur an, um die Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien zu zerstören, so der QSD-Generalkommandant.

Angriffe auf Nord- und Ostsyrien

Generalkommandant Mazlum Abdi hat sich in einer von der Pressestelle der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Samstag veröffentlichten Videobotschaft zu den seit Mittwochabend anhaltenden Angriffen der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien geäußert. „In den letzten vier Tagen hat der türkische Staat ungerechtfertigte Angriffe auf unsere Gebiete gestartet. Diese Angriffe zielen nicht nur auf unsere Streitkräfte, sondern auch auf kritische Infrastrukturen, Dienstleistungseinrichtungen der autonomen Verwaltung und zivile Gebiete ab“, sagte Abdi. Dabei seien 17 Menschen getötet und 48 weitere verletzt worden. Bei den Toten und Verletzten handele es sich größtenteils um Zivilist:innen.

„Seit fünf Jahren versucht der türkische Staat, mehr von unserem Land zu besetzen, aber er hat dieses Unterfangen nicht geschafft und wird es auch nicht schaffen“, so der QSD-Kommandant. Die Türkei halte an ihrer Aggression fest und verfolge das Ziel, die „Selbstverwaltung zu zerstören, die Sicherheit und Stabilität in unseren Gebieten zu untergraben und unser Volk gewaltsam aus seinen Städten und Dörfern zu vertreiben“.

Betroffen von den Angriffen seien auch „die Parteien und Kräfte, die mit uns zusammenarbeiten, einschließlich der internationalen Koalitionstruppen und Russlands“. Mazlum Abdi sagte, deren Haltung sei unzureichend, auf den türkischen Staat müsse mehr Druck ausgeübt werden, um ihn zur Einstellung seiner Angriffe zu zwingen.

Zu den Vorwänden und Argumenten, die der türkische Staat zur Rechtfertigung seiner Angriffe auf die Region anführt, sagte Abdi: „Der türkische Staat verbindet seine Angriffe auf unsere Gebiete mit dem jüngsten Anschlag in Ankara und behauptet, dass die Angreifer von syrischem Gebiet aus eingedrungen seien. Ich bestreite kategorisch jegliche Beteiligung unserer Kräfte an dieser Operation. Niemand aus unserem Gebiet ist in türkisches Gebiet eingedrungen, und der türkische Staat kann keine Beweise vorlegen, die seine Behauptungen untermauern.“

Weiter erklärte Abdi: „Der QSD-Generalstab hat beschlossen, keine Militäroperationen auf türkischem Territorium oder in Nordkurdistan durchzuführen. Unser primärer und einziger Schauplatz für unseren Kampf und militärische Aktionen bleibt Syrien.“ Die QSD verfolgten den Ansatz, Differenzen durch einen Dialog zu lösen. „Diese Angriffe untergraben unsere Bemühungen um einen Dialog und stellen eine Bedrohung für ihn dar. Wenn die Angriffe anhalten, werden wir gezwungen sein, unsere legitime Reaktion zu verschärfen.“

An die Bevölkerung appellierte der QSD-Generalkommandant, sich nicht täuschen zu lassen von der „schwarzen Propaganda des Feindes“, die die Angriffe zu legitimieren versuche. Stattdessen müsse die Fähigkeit zur Selbstverteidigung gestärkt werden, um gemeinsam die Selbstverwaltung zu schützen.