Weitere breite Angriffswelle auf Nordsyrien

Die Türkei setzt die Luftangriffe auf Nordsyrien fort. Bombardiert wurden Wohnhäuser, Checkpoints und Getreidesilos in Kobanê, Amûdê, Dirbêsiyê, Qamişlo, Til Temir und Girkê Legê. In weiten Teilen der Autonomieregion gibt es keinen Strom.

Die Türkei setzt die Angriffswelle auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Betroffen von den Luftangriffen am Dienstag waren Wohnhäuser, Checkpoints und Getreidesilos in Kobanê, Amûdê, Dirbêsiyê, Qamişlo, Til Temir und Girkê Legê.

In Kobanê wurden mindestens vier Kontrollpunkte der inneren Sicherheitskräfte von Drohnen bombardiert, aus Amûdê wurden zwei Drohnenangriffe auf Checkpoints gemeldet. Es entstand hoher Sachschaden, weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Zeitgleich wurden ein Kontrollposten auf der Straße zwischen Qamişlo und Tirbespiyê sowie das Elaya-Viertel in Qamişlo bombardiert. Im Dorf Tewîla bei Til Temir soll laut ANHA ebenfalls ein Drohnenangriff stattgefunden haben, östlich von Dirbêsiyê wurde ein Wohnhaus von einer Drohne angegriffen. Um 17 Uhr Ortszeit wurden Getreidedepots im vier Kilometer westlich von Girkê Legê gelegene Dorf Girê Ziyaretê Colî (Tobiye) bombardiert.

Bisherige Bilanz der Angriffe

Die Türkei greift die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien seit Samstagabend flächendeckend aus der Luft an. Laut einer am Dienstagmittag von der Demokratischen Selbstverwaltung veröffentlichten Bilanz hat die neue Angriffswelle acht Todesopfer und 18 Verletzte verursacht. Bei allen Todesopfern und Verletzten handelt es sich um Zivilpersonen. Weite Teile der Region sind nach den massiven türkischen Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur ohne Strom. „Aktuell sind über 2.600 Orte von der Stromversorgung abgeschnitten“, teilte die Demokratische Selbstverwaltung mit: „Der türkische Staat greift weiterhin die wichtige Infrastruktur unserer Region an.“

Der Selbstverwaltung zufolge wurden zwischen Samstag und Montag 40 Luftschläge in verschiedenen Regionen Nordostsyriens verzeichnet. Sieben davon seien von türkischen Kampfflugzeugen verübt worden, die restlichen 33 mit Killerdrohnen aller Art. Mit 31 an der Zahl richteten sich die meisten Luftschläge gegen Qamişlo, wo diverse Gewerbebetriebe, Fabriken, Tankstellen und ein Marktplatz bombardiert worden sind. Getroffen wurde auch die Sîmav-Druckerei, die sechs Mitglieder ihrer Belegschaft verlor, sowie das Gelände des Corona-Krankenhauses. Ein Dialyse-Zentrum und die Abfüllanlage für medizinischen Sauerstoff wurden zerstört.

Das Rojava Information Center hat eine Bilanz der Angriffe vom 25. Dezember in einem Bericht veröffentlicht.