Zahl der Toten nach Drohnenangriffen auf Nordostsyrien steigt

Die Zahl der Todesopfer durch die türkischen Drohnenangriffe der vergangenen zwölf Stunden in Nord- und Ostsyrien ist auf acht gestiegen. Das Gefallenen-Komitee der Selbstverwaltung hat ihre Namen bekanntgegeben.

Die Zahl der Todesopfer durch die türkischen Drohnenangriffe der vergangenen zwölf Stunden auf Qamişlo in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist auf acht gestiegen. Das teilte das an die Demokratische Selbstverwaltung gebundene Komitee für Gefallene mit. Elf Menschen seien verletzt worden, viele davon schwer. Weitere zwei Verletzte forderte ein Angriff auf Kobanê.

Das Komitee gab auch die Identitäten der Todesopfer bekannt und veröffentlichte Fotos einiger von ihnen. Demnach starben Bêrîvan Zubêr Mihemed, Ferhan Xelef, Hisên Ehmed und Riyad Hemo bei dem Angriff auf die Druckerei Sîmav im Westen von Qamişlo. Rênas Hemîd wurde bei der Bombardierung einer Produktionsanlage für Tierfutter, die im Gewerbegebiet am nördlichen Stadtrand nahe des Bezirks Miselûn (Maysalun) liegt, getötet.

Ferhan Temê kam beim Beschuss einer Fabrik im Viertel Alaiya (Hattin) ums Leben. In relativer Nähe befindet sich auch ein Gefängnis mit inhaftierten IS-Söldnern. Aya Sebawî sowie Faris Al-Faris wurden durch einen Drohnenschlag auf die Großbäckerei in der Ortschaft Ûm Firsan (Umm Al-Fursan) getötet.

Wie das Komitee für Gefallene weiter mitteilte, sollen die Getöteten am Dienstag beigesetzt werden. Bevor jedoch endgültig Abschied von ihnen genommen wird, findet ein Trauermarsch statt. Auftakt ist der Platz vor dem Krankenhaus im Viertel Enterîyê, wo die Särge aufgebahrt werden. Diese sollen dann mit einer Prozession durch Qamişlo bis zum Friedhof Delîl Sarûxan getragen werden. Das Gefallenen-Komitee rief die Bevölkerung auf, die Ermordeten auf ihrer letzten Reise zu begleiten.

Die türkische Armee greift seit Sonntagfrüh die Stadt Qamişlo und das nähere Umland an, vereinzelte Attacken auf Amûdê, Kobanê und Efrîn hat es ebenfalls gegeben. In der Region wurden Wohngebiete, medizinische Einrichtungen, Dienstleistungsbetriebe und wichtige Infrastruktur getroffen. Bereits am Samstagabend war die Luftwaffe der Türkei umfangreiche Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur von Dêrik und Tirbespiyê geflogen. International werden die Kriegsverbrechen der türkischen Armee mit Schweigen unterstützt.