Türkische Raketen schlagen in Minbic ein

Die Türkei greift Dörfer nahe der nordsyrischen Stadt Minbic an. Nach Angaben des örtlichen Militärrats sind am Sonntagmorgen mindestens 55 Granaten eingeschlagen.

Die Türkei führt Artillerieangriffe auf Dörfer bei Minbic durch. Nach Angaben des Militärrats von Minbic sind am Sonntagmorgen mindestens 55 Granaten in den nördlich der Stadt liegenden Dörfern Ewn Dadat, Toxar, Cat, Hoşeriyê und Mihsinlî eingeschlagen.

Die Stadt Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die Region liegt an der wichtigen Autobahn M4, die Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten.

Seit den neuerlichen Drohungen des türkischen Staates, weitere Gebiete in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu besetzen, sind die Angriffe auf Minbic intensiviert worden. In den vergangenen Wochen wurden mehrere Zivilist:innen getötet, zum Einsatz kommen vor allem Drohnen und Artillerie. In den bereits okkupierten Gebieten ist unter türkischer Ägide längst ein Terrorregime etabliert worden, Kriegsverbrechen und Völkerrechtsverletzungen bestimmen den Alltag der Bevölkerung.

Am Samstag sind bei einem türkischen Drohnenangriff in Qamişlo vier Menschen getötet und zwei weitere verwundet worden. In einem Dorf in Efrîn-Şêrawa schlugen binnen weniger Stunden 70 türkische Granaten ein. Am Donnerstag wurden in Tel Rifat im Kanton Şehba neun Menschen von einer türkischen Drohne verletzt, darunter sechs Kinder und Jugendliche. In Kobanê wurde ein 27-jähriger Landwirt auf seinem Feld von türkischen Grenzsoldaten erschossen.