Frauen bauen Verteidigungsstellungen in Şehba
Im nordsyrischen Kanton Şehba bauen Frauen Verteidigungsstellungen und heben Schutzgräben aus, um sich gegen die türkischen Angriffe zu wappnen.
Im nordsyrischen Kanton Şehba bauen Frauen Verteidigungsstellungen und heben Schutzgräben aus, um sich gegen die türkischen Angriffe zu wappnen.
Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat angesichts der türkischen Invasionsdrohung im Juli den Ausnahmezustand in den selbstverwalteten Gebieten ausgerufen. Zu den selbstverwalteten Gebieten gehört auch der Kanton Şehba, in dem Tausende Vertriebene aus dem 2018 von der Türkei besetzten Kanton Efrîn leben. Şehba wird jeden Tag von den türkischen Besatzungstruppen angegriffen, am Donnerstag sind bei einem Drohnenangriff auf die Stadt Tel Rifat neun Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 15 Jahren. Auch heute wurden Artillerieangriffe auf das Dorf Kefer Antûn und weitere Dörfer in dem angrenzenden Kreis Şera gemeldet.
Frauen heben Schutzgräben in Şehba aus
Die Menschen in Şehba versuchen, sich gegen eine Invasion zu wappnen. Sowohl die ursprünglichen Einwohner:innen der Region als auch die Efrîn-Vertriebenen folgen dabei der Ausnahmezustandsverordnung der AANES. In einem Dorf haben Frauen verschiedener Herkunft damit begonnen, Verteidigungsstellungen und Schutzgräben zu errichten. Zelûx Mihemed erklärte dazu gegenüber ANHA: „Wir sind aus Efrîn vertrieben worden. Jetzt versuchen wir uns und die Bevölkerung vor den türkischen Bomben zu schützen, indem wir Gräben ausheben und Stellungen bauen. Die türkischen Besatzer bombardieren uns jeden Tag. Wir sollen erneut vertrieben werden. Der türkische Staat sollte begreifen, dass wir nicht mehr wie früher sind. Wir organisieren uns im Rahmen unseres Rechts auf Selbstverteidigung entsprechend der Strategie des revolutionären Volkskrieges. Wir werden Widerstand leisten, bis unser Land befreit ist.“
Schwammiges Statement nach Sotschi-Gipfel
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der russische Präsident Wladimir Putin haben nach einem längeren Gespräch in Sotschi am Freitag in einem gemeinsamen Statement erklärt, in Syrien im Kampf gegen den Terrorismus zusammenzuarbeiten und sich abzustimmen. Vor dem Treffen hatte der Kreml die Türkei aufgefordert, Syrien nicht zu „destabilisieren". In der gemeinsamen Erklärung betonten beide Staatschefs die Notwendigkeit, die Einheit und Integrität des syrischen Territoriums zu bewahren. „Die Parteien bestätigten, dass sie der Förderung des politischen Prozesses in Syrien große Bedeutung beimessen", heißt es in der Erklärung.