Türkei setzt Angriffe auf Nordsyrien fort

Der türkische Staat setzt die Angriffe auf Nordsyrien fort. In Şehba und Efrîn-Şera werden Dörfer von Kampfjets bombardiert, in der Umgebung von Til Temir, Kobanê und Minbic finden Artillerieangriffe statt.

Die Türkei setzt die am Samstagabend gestartete Angriffswelle auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Sowohl Kampfjets als auch Artillerie sind im Einsatz. Den Angaben aus der Region zufolge werden erneut Dörfer in Şehba und Efrîn-Şera von der türkischen Luftwaffe bombardiert. In der Umgebung von Til Temir, im Westen von Kobanê und in der Nähe von Minbic werden Dörfer mit schweren Waffen angegriffen. In der Koçerat-Region im Einzugsgebiet Dêrik finden intensive Aufklärungsflüge statt. Da die Angriffe andauern, liegen noch keine Informationen über die Folgen vor.

Die türkische Luftwaffe hat bereits in der vergangenen Nacht Dutzende Orte in Nordsyrien und im Nordirak bombardiert. Nach bisherigen Angaben sind in Syrien 13 Zivilist:innen und sechs Kämpfer:innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sowie der nach der Besatzung des Kantons Efrîn durch die Türkei 2018 gegründeten Widerstandsgruppe „Befreiungskräfte Efrîns“ (HRE) ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern ist auch ein Journalist, der ANHA-Korrespondent Isam Abdullah, der über die Angriffe in Dêrik berichtete. Ein weiterer Journalist, Mihemed Ceradê vom kurdischen Sender Stêrk TV, wurde bei der Berichterstattung in Kobanê verletzt. Die Türkei hat gezielt zivile Infrastruktur bombardiert, so etwa ein Stromwerk, eine Corona-Klinik und ein Weizendepot. Unter den Angriffszielen waren auch Stützpunkte der syrischen Armee, es sollen über zwanzig Soldaten getötet worden sein.