Aufnahmen aus Dêrik

ANF haben Aufnahmen aus Dêrik erreicht. Anwohner:innen erklärten auf den Trümmern eines zerstörten Gebäudes, dass die Türkei die Zivilbevölkerung in Nordsyrien mit NATO-Waffen bombardiert.

In Dêrik hat der türkische Staat in der vergangenen Nacht ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. Im Dorf Teqil Beqil wurde zunächst ein Zivilfahrzeug angegriffen, dabei kamen zwei Personen ums Leben. Als Menschen aus der Bevölkerung ihnen zur Hilfe kommen wollten, wurde derselbe Ort erneut bombardiert. Bei dem zweiten Angriff wurden sieben Zivilpersonen getötet und drei Menschen verletzt. Unter den Toten befindet sich der Journalist Isam Abdullah. Der Korrespondent der Nachrichtenagentur ANHA wurde schwer verwundet und starb im Krankenhaus.

Nach den Angriffen sind weitere Anwohner:innen eingetroffen. Die Gruppe gab auf den Trümmern eines zerstörten Gebäudes eine Erklärung ab. Wie ein Sprecher erklärte, ist auch ein Elektrizitätswerk angegriffen worden. Ganz in der Nähe befinde sich ein US-Stützpunkt, die USA hätten jedoch nicht reagiert. Der Sprecher sagte, dass die Türkei die Zivilbevölkerung mit NATO-Waffen bombardiert.

Angriffsziel: Corona-Klinik, Stromwerk, Weizendepot, Journalisten

Nach Angaben des Pressesprechers der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Ferhad Şami, sind bei den türkischen Luftangriffen auf Rojava elf Zivilpersonen getötet worden, darunter der ANHA-Korrespondent Isam Abdullah. Ein weiterer Journalist, Mihemed Ceradê vom kurdischen Sender Stêrk TV, wurde bei einem Angriff auf den Miştenûr-Hügel bei Kobanê verletzt. Unter den zivilen Zielen der türkischen Luftwaffe waren eine Corona-Klinik in Kobanê, die vollständig zerstört wurde, das Stromwerk in Dêrik und ein Weizendepot in Zirgan (ar. Abu Rasen).