Die Türkei führt einen verbrecherischen Krieg in Nordsyrien und hält dort große Gebiete mit Hilfe dschihadistischer Milizen völkerrechtswidrig besetzt. Täglich schlagen unzählige Artilleriegeschosse des türkischen Militärs in zivilen Siedlungen ein und töten und verletzen Zivilist:innen. Die türkischen Medien verbreiten indes ohne Grundlage Berichte von angeblichen Angriffen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und der Volksverteidigungseinheiten (YPG) auf die türkische Grenze.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA bewertet Foza Yusîf aus dem Ko-Vorstandskomitee der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) diese Politik und erklärt, dahinter stehe ein Plan. Sie sagt: „Um seine Verbrechen in der Region zu verschleiern, behauptet er [der türkische Staat], er verteidige sich. Das ist Teil des Spezialkriegs. Aber in Wirklichkeit begeht der türkische Staat einen Völkermord an den Menschen in Nord- und Ostsyrien.“ Yusîf erklärt weiter, mit diesen Behauptungen solle die Grundlage für neue Angriffe auf Nord- und Ostsyrien geschaffen werden. Erst am Samstag waren bei Angriffen der Türkei bei Kobanê ein Zivilist getötet und zwölf verletzt worden, ein Vierjähriger verlor bei dem Angriff sein Bein.
„Die Öffentlichkeit in der Türkei soll durch Falschbehauptungen manipuliert werden“
Yusîf fährt fort: „Der türkische Staat hat versucht, weitere Angriffe auf die Region zu verüben oder eine neue Front zu eröffnen. Denn auf diese Weise wollte er die Öffentlichkeit in der Türkei von der inneren Krise und den eigentlichen Geschehnissen ablenken. Aber auf internationaler Ebene hat dies nicht so funktioniert, die Situation entsprach nicht den türkischen Interessen. Der türkische Staat konnte die internationale Gemeinschaft nicht überzeugen. Daraufhin begann der türkische Staat, Behauptungen ohne Grundlage zu verbreiten.“
„Die Bevölkerung hat das Recht, sich zu verteidigen“
Yusîf kritisiert das Schweigen gegenüber den Angriffen und sagt, hinter dem internationalen Schweigen stünden Abkommen mit der Türkei, die den Boden für die Kriegsverbrechen bereiten. Sie sieht die Verantwortung für die türkischen Kriegsverbrechen daher auch bei Russland und der internationalen Koalition und fordert: „Die Selbstverwaltung repräsentiert etwa fünf Millionen Menschen in dieser Region. Diese Menschen leben hier auf ihrem eigenen Land und schaden niemandem. Deshalb muss der Luftraum für die Türkei geschlossen werden.“ Sie schließt mit den Worten: „Angesichts der Angriffe auf die Bevölkerung werden die Völker der Region und ihre Verteidigungskräfte nicht schweigen. Diese Menschen haben das Recht, sich zu verteidigen.“