Türkei lässt IS-Kommandanten frei

Der in der türkischen Besatzungszone al-Rai in Nordsyrien inhaftierte IS-Kommandant Abu Yasin al-Shami ist von den Besatzungstruppen freigelassen worden. Sein aktueller Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

Der Dschihadist Abu Yasin al-Shami war vier Jahre als Kommandant der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor stationiert und ist für schwere Verbrechen verantwortlich. Im Herbst 2018 wurde er in der Kleinstadt al-Rai, die in der türkischen Besatzungszone Nordsyriens liegt, inhaftiert.

Wie die in Rojava ansässige Nachrichtenagentur ANHA berichtet, wurde al-Shami von den türkischen Besatzungstruppen aus der Haft entlassen. Der aktuelle Aufenthaltsort des Islamisten ist nicht bekannt. Allerdings wurden viele IS-Dschihadisten, unter ihnen auch Kommandanten, in das von der Türkei kontrollierte Söldnerbündnis SNA („Syrische Nationalarmee“) aufgenommen. Der dschihadistische Milizverband stellt als Proxy-Armee des Nato-Mitgliedsstaates die Besatzungsmacht in Nordsyrien. Es wird vermutet, dass al-Shami ebenfalls in die Reihen der sogenannten SNA aufgenommen wurde.

Al-Rai ist eine Kleinstadt im Gouvernement Aleppo und liegt etwa 35 Kilometer westlich der Stadt Azaz. Im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien fiel al-Rai zunächst an die ehemalige Freie Syrische Armee (FSA). Anfang 2014 überrannte der IS die Stadt. Ende August 2016 übergab der IS al-Rai an die Türkei.