Tödlicher Drohnenangriff vor Gefängnis in Qamişlo
Bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug vor einer Haftanstalt in Qamişlo ist nach Angaben der Sicherheitskräfte Nordostsyriens ein Mitarbeiter getötet worden.
Bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug vor einer Haftanstalt in Qamişlo ist nach Angaben der Sicherheitskräfte Nordostsyriens ein Mitarbeiter getötet worden.
Bei einer Explosion vor einem Gefängnis im Stadtteil Umm al-Fursan in Qamişlo ist ein Auto zerstört worden. Nach Angaben der Sicherheitsbehörde Asayîş wurde das Fahrzeug auf dem Gelände der Haftanstalt am Dienstagmittag von einer türkischen Drohne bombardiert, ein Mitarbeiter wurde getötet.
„Bei diesem Terroranschlag handelt es sich eindeutig um den Versuch, innerhalb der Haftanstalt Chaos hervorzurufen und Gefangenen zur Flucht zur verhelfen“, teilte die Generalkommandantur der Inneren Sicherheitskräfte von Nord- und Ostsyrien mit. Das sei jedoch durch das Sicherheitspersonal verhindert worden.
Video von dem zerstörten Auto © ANHA
Unbeachteter Drohnenkrieg
Der NATO-Staat Türkei setzt seit Jahren Drohnen zur extralegalen Tötung von „Feinden“ in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ein. Angriffsziele sind die Zivilbevölkerung, die Selbstverwaltung und ihre Sicherheitskräfte sowie die Militärverbände der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Die internationale Gemeinschaft ignoriert den Drohnenterror, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hat.
Bei dem letzten bekannt gewordenen Drohnenangriff am 29. August kam ein Mann in Amûdê ums Leben, eine Frau wurde verletzt. Am 28. August sind in Qamişlo die 45-jährige Aktivistin Xalide Mihemed Şerif und ihr 24-jähriger Sohn Ednan Silêman bei einem der Türkei zugeschriebenen Autobombenanschlag getötet worden. Am 19. August starb Ismet Ünver (Tekin Goyî) bei einem Drohnenangriff in Qamişlo.
Laut Daten des Rojava Information Center hat die Türkei in diesem Jahr bis zum 31. August 114 Drohnenangriffe auf die Region verübt. Dutzende Menschen wurden getötet und verletzt.