Die Angriffe der Türkei auf Nord- und Ostsyrien haben in den letzten Wochen an Intensität zugenommen. Eine der Regionen, die besonders vom Artilleriebeschuss betroffenen sind, ist die am Fluss Chabur (Khabur) gelegene Stadt Til Temir (Tell Tamer), die an die besetzten Gebiete um Serêkaniyê und Girê Spî grenzt. Aufgrund der Angriffe mussten viele Menschen ihr Heim verlassen, viele Gebäude wurden massiv beschädigt.
Die Nachrichtenagentur ANHA hat das im Westen von Til Temir gelegene Dorf Kozliya besucht und Aufnahmen der Zerstörungen angefertigt. Eine Granate hat das Dach der Schule durchschlagen, viele Häuser sind von Schrapnellen durchsiebt. Die Menschen schlafen aus Angst nicht mehr in ihren Häusern, sondern draußen.
Diese Angriffe widersprechen eklatant dem Waffenstillstand, der zwischen Russland und der Türkei ausgehandelt wurde und von den USA garantiert wird. Dennoch zeigen die Garantiemächte keinerlei Reaktion auf die Attacken und nehmen die Angriffe auf die Zivilbevölkerung in Kauf.
Zerstörte Dorfschule in Kozliya | Foto: ANHA
„Sie ermordeten sogar unsere Tiere“
Der Dorfbewohner Bahri Sheikhmous erzählt: „Ein Zimmer meines Hauses wurde bei der Bombardierung zerstört. Auch die Dorfschule wurde zerstört. Unsere Tiere sind umgekommen. Sie ermordeten sogar unsere Tiere und damit unsere Lebensgrundlage.“
Katana Marei berichtet, dass sie ihr Haus aufgrund der Angriffe verlassen musste. Sie fürchte um ihr Leben. Die Bewohnerin von Kozliya appelliert an die internationale Gemeinschaft, ihre moralische Verantwortung gegenüber den Angriffen wahrzunehmen.