Syrischer Kampfjet über Idlib abgeschossen

Über Chan Scheichun in der Provinz Idlib ist ein Kampfflugzeug syrischer Regimekräfte abgeschossen worden. Der Pilot soll sich in der Gewalt des Dschihadistenbündnisses Hayat Tahrir al-Sham (HTS) befinden.

In der syrischen Provinz Idlib ist ein Kampfjet des Regimes abgestürzt. Die Maschine russischer Bauart (Suchoi Su-22) ist offenbar in der von Dschihadisten gehaltenen Stadt Chan Scheichun im Nordwesten des Landes abgeschossen worden, teilte Rami Abdul Rahman von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) gegenüber AFP mit. Außerdem soll sich der Pilot des Kampffliegers in der Gewalt des Dschihadistenbündnisses Hayat Tahrir al-Sham (HTS) befinden.

Die syrische Regime hat Ende April eine Offensive gegen die letzte größere Rebellen-Enklave Idlib begonnen. In der Provinz tobt ein erbitterter Krieg zwischen dem Assad-Regime und islamistischen Milizen. Am Wochenende ist es erstmals seit Beginn der Offensive dem Regime gelungen, einen größeren Ort einzunehmen. Es handelt sich hierbei um die strategisch wichtige Stadt al-Hobeit, die als Zugang zum südlichen Teil von Idlib, zur Autobahn zwischen Damaskus und Aleppo sowie zur Stadt Chan Scheichun gilt. Zuvor hatte das Regime seit mehr als drei Monaten die Region breitflächig bombardiert, ohne bedeutende Geländegewinne zu verzeichnen. Nach SOHR-Angaben sind dabei mehr als 800 Zivilisten getötet worden. Die Vereinten Nationen gehen von mindestens 400.000 Menschen aus, die im Zuge der im April gestarteten Offensive in die Flucht getrieben wurden.