Die von der Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) gestartete Sicherheitsoperation im im Auffang- und Internierungslager Hol in Nordostsyrien wird am zweiten Tag fortgesetzt. Ziel der Maßnahme ist es, gegen mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) vorzugehen, die weiterhin im Lager aktiv sein sollen. Unterstützt wird der Einsatz von den Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sowie den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ).
Am ersten Tag der Operation wurden laut offiziellen Angaben 16 mutmaßliche IS-Mitglieder festgenommen. Zudem stellten die Einsatzkräfte drei Kalaschnikow-Gewehre, zwei Pistolen sowie eine große Menge Munition sicher. Am zweiten Tag verlagerte sich der Fokus der Durchsuchungen auf den zweiten Sektor des Camps, wo die Sicherheitskräfte in den frühen Morgenstunden mit systematischen Kontrollen begannen.
Camp Hol: Ein Brennpunkt der Instabilität
Im östlich von Hesekê gelegenen Lager Hol leben derzeit rund 35.300 Menschen, darunter mehr als 13.100 Geflüchtete aus dem Irak. Ein erheblicher Teil der Lagerbewohner:innen besteht aus Angehörigen ehemaliger IS-Söldner. Laut den Behörden der Selbstverwaltung bleibt das Lager ein Hotspot extremistischer Aktivitäten. Immer wieder versuchen vor allem IS-Anhängerinnen die Kinder und Jugendlichen in dem Camp für die Ideologie der Terrororganisation zu rekrutieren. Trotz zahlreicher Sicherheitsmaßnahmen bleibt die Lage im Camp angespannt. Die Autonomieverwaltung in Nordostsyrien fordert seit Langem internationale Unterstützung bei der Lösung der humanitären und sicherheitspolitischen Herausforderungen vor Ort.