Selbstverwaltung: Fast 20.000 Geflüchtete aus dem Libanon

Mittlerweile haben fast 20.000 Schutzsuchende aus dem Libanon die selbstverwalteten Regionen in Nord- und Ostsyrien erreicht. Trotz Embargo ist es der Selbstverwaltung gelungen, eine Grundversorgung zur Verfügung zu stellen.

Hunderttausende Menschen auf der Flucht

Seit Beginn des Krieges im Libanon hat die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) tausende Schutzsuchende aus dem Libanon aufgenommen. Die Selbstverwaltung hat einen Krisenstab eingerichtet, um die Versorgung der Schutzsuchenden zu garantieren.

Nach aktuellen Zahlen der DAANES sind bisher 19.703 Menschen aus dem Libanon in die Autonomieregion geflohen. Bei einem großen Teil der Geflüchteten handelt es sich um Menschen, die zuvor vor dem Krieg in Syrien in den Libanon geflohen waren.

Meryem Ibrahim, Ko-Vorsitzende des Ausschusses für innere Angelegenheiten

Die Ko-Vorsitzende des Ausschusses für innere Angelegenheiten, Meryem Ibrahim, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA: „In allen Kantonen werden die aus dem Libanon eintreffenden Personen von Komitees aufgenommen und in vom Krisentisch eingerichteten Lagern untergebracht. Die Selbstverwaltung versorgt die Menschen mit Nahrung und Brennstoff und ermöglicht ihnen Zugang zu medizinischer Behandlung. Die Komitees kümmern sich auch intensiv um die Familien, die in der Region ankommen. Trotz der begrenzten Möglichkeiten und Einschränkungen hat die Selbstverwaltung die notwendigen Initiativen ergriffen und es geschafft, die Grundbedürfnisse der Schutzsuchenden zu decken.“

UN müssen Grenzen öffnen“

Ibrahim fuhr fort: „Wir werden alles tun, um ihren Bedarf zu decken. Ich kritisiere die internationalen Institutionen dafür, dass sie nicht die notwendige Unterstützung leisten. Der Grenzübergang bei Til Koçer und die anderen humanitären Grenzübergänge sind alle geschlossen. Dieser Grenzübergang ist aber die wichtigste Versorgungsroute der Region. Um die Probleme hier zu überwinden, müssen die Vereinten Nationen diesen Grenzübergang öffnen.“

Heyva Sor a Kurd: Solidarität mit Schutzsuchenden aus dem Libanon verstärken

Heyva Sor a Kurd leistet einen wichtigen Teil der Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus dem Libanon. Unter anderem im selbstverwalteten Viertel Şêxmeqsûd in Aleppo sammelt die kurdische Rothalbmondorganisation Hilfe.

Sakine Erebo ist Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurd

Sakine Erebo von Heyva Sor a Kurd erklärte: „Ich habe die schwierigen Bedingungen, unter denen die Menschen leben, mit eigenen Augen gesehen. Ich rufe alle dazu auf, die Zelte zu besuchen und die Opfer des Krieges im Libanon zu unterstützen.“

Hokîk Ehmed

Viele der Schutzsuchenden aus dem Libanon waren zuvor vor dem Krieg in Syrien geflohen. Einer von ihnen ist Hokîk Ehmed. Er erklärte: „Es gibt nichts Wertvolleres als das eigene Land. Das kurdische Volk muss einander gegen die internationalen Mächte, die uns den Rücken kehren, unterstützen.“


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