Sechs mutmaßliche IS-Mitglieder bei Raqqa festgenommen

Die Antiterroreinheit der QSD hat in der Nähe von Raqqa sechs mutmaßliche IS-Mitglieder festgenommen und Waffen, Sprengstoff und Kommunikationsmittel sichergestellt.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in al-Karame bei Raqqa sechs mutmaßliche IS-Mitglieder festgenommen, darunter einen hochrangigen Islamisten. Bei zwei verschiedenen Operationen der Antiterroreinheit YAT seien außerdem Waffen, Sprengstoff und Kommunikationsgeräte sichergestellt worden, teilen die QSD mit.

Laut der vom Medienzentrum der QSD veröffentlichten Erklärung wurde bei der ersten Operation ein IS-Anführer gefasst, der Sprengstoff vorbereitete und an islamistische Zellen in der Region verteilte. Auf den Aufruf, sich zu ergeben, habe dieser geschossen. Trotzdem sei es gelungen, ihn zu umstellen und zu ergreifen, niemand wurde verletzt.

Die zweite Operation richtete sich gegen ein Haus, das von einer aus fünf Personen bestehenden IS-Zelle zur Herstellung von Sprengsätzen genutzt wurde. Nach QSD-Angaben ist die Zelle in frühere Anschläge auf Mitglieder der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) und der Sicherheitskräfte in der Region verwickelt. Die fünf Beschuldigten seien festgenommen und den zuständigen Institutionen übergeben worden.

Koordinierte Angriffe von IS und Türkei

Die QSD und ihre Mitgliedsverbände YPG und YPJ setzen den mit der internationalen Koalition gegen den IS koordinierten Kampf gegen die nach wie vor bestehenden Strukturen der islamistischen Terrormiliz fort. Am Samstag wurde eine mehrwöchige Operation gegen IS-Zellen im Internierungs- und Auffanglager Hol bei Hesekê abgeschlossen. Im Zuge der Durchsuchung des Camps konnten sechs gefangene Frauen befreit werden, darunter zwei 2014 in Şengal verschleppte Ezidinnen. 226 IS-Anhänger:innen wurden festgenommen, darunter 36 Frauen. Während der Operation wurden Bomben, mittelschwere Waffen, Schalldämpfer, Pistolen, Dolche und Bajonette sichergestellt. Außerdem wurden zahlreiche unfertige Tunnel und Depots freigelegt und zerstört, die von IS-Zellen genutzt wurden, um sich und ihre Waffen zu verstecken und die Flucht aus dem Lager vorzubereiten. Zwei QSD-Mitglieder kamen bei der Operation ums Leben, als sie einen Fluchtversuch verhinderten. Der IS begeht weiterhin Anschläge in Nordostsyrien und hat in der türkischen Besatzungszone einen sicheren Standort.

Der Kampf gegen den IS wird weiterhin durch die Angriffe der Türkei behindert. Am Dienstagabend wurden bei Ain Issa zwei Dorfbewohner bei einem türkischen Drohnenangriff getötet, am vergangenen Freitag kamen fünf Kämpfer der QSD und YPG ums Leben. Im gesamten Autonomiegebiet kommt es täglich zu Artillerieangriffen auf die Bevölkerung.