Bei einem Anschlag im besetzten Efrîn im Nordwesten Syriens sind verschiedenen Medienberichten zufolge am Montag mindestens sieben Menschen getötet worden. An einem belebten Kreisverkehr im Zentrum der Stadt explodierte in den frühen Abendstunden ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug. Etwa vierzig Personen seien durch die Detonation der Autobombe verletzt worden. Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst noch unklar.

Die Explosion in Efrîn ereignete sich in der Nähe des früheren Kawa-Platzes, wo bis zur Invasion im März 2018 eine Statue von Kawa dem Schmied stand. Der Platz galt als Herz der Stadt Efrîn, die bis zur Besatzung durch die Türkei und dschihadistischer Verbündeter nach einem basisdemokratischen Prinzip selbstverwaltet wurde.

Video: ANHA

Am Tag des Einfalls in Zentral-Efrîn rollten Planierraupen vor und rissen die Statue des Schmieds Kawa von ihrem Sockel. Dieser spielt in der kurdischen Mythologie eine wichtige Rolle. Der Legende nach hatte Kawa der Schmied den Tyrannen Dehak erschlagen und ein Feuer entzündet, damit sein Schein das Ende der Tyrannei in die Berge trägt. Jedes Jahr zum Neujahrsfest Newroz am 21. März wird das Feuer neu entfacht. Mit der Zerstörung der Kawa-Statue in Efrîn wurde ein Denkmal niedergerissen, das ein Symbol des kurdischen Widerstandes gegen die Besatzung ist.