Auf einer Pressekonferenz in Qamişlo hat sich Luqman Ehmê als Sprecher der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien zu der zunehmenden Bedrohung aus dem Nachbarland Türkei geäußert. Der türkische Staat setze seine Drohungen gegen die Autonomiegebiete fort und strebe damit an, der Sicherheit und Stabilität in der Region zu schaden und das demokratische Projekt des friedlichen Zusammenlebens der Völker zu zerstören, erklärte Ehmê vor Journalisten und fuhr fort:
„Jeder Angriff auf die Region bringt die Gefahr eine Neubelebung des IS und eine Ausweitung der türkischen Besatzung in Syrien mit sich. Diese Bedrohung stellt ein grundsätzliches Hindernis für eine friedliche Lösung in Syrien dar.
Als Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien appellieren wir an die Weltöffentlichkeit, die Öffentlichkeit in Syrien und alle, die für eine demokratische Lösung und Stabilität in Syrien sind, ein endgültiges Ende des IS wollen und sich gegen eine Zersplitterung Syriens wenden: Sie alle müssen Verantwortung übernehmen und weitere Angriffe der Türkei verhindern.
Wir haben die Welt gegen den IS verteidigt und diese Organisation mit Unterstützung der internationalen Koalition besiegt. Mit diesem Sieg sind Frieden und Sicherheit für die Menschen der Region und der gesamten Welt gewährleistet worden.
In der aktuellen Phase müssen alle Bemühungen auf eine endgültige Beendigung des Terrors und eine demokratische Lösung der Syrien-Krise ausgerichtet werden. Es ist nicht die Zeit für einen militärischen Angriff auf eine Region, in der gegen den IS gekämpft wurde und momentan Operationen gegen die verbliebenen IS-Zellen durchgeführt werden. In der Region befinden sich Camps, in denen sich Zehntausende IS-Angehörige aufhalten, und Gefängnisse für Tausende IS-Gefangene, für deren Sicherheit unsere Kräfte sorgen. Außerdem leben ungefähr fünf Millionen Zivilisten hier, darunter auch zahlreiche Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit aus anderen Gebieten Syriens hierher fliehen mussten.
Von den freien Völkern fordern wir, dass sie sich gegen die Aggression des türkischen Staates stellen und ihrer humanitären Verantwortung gerecht werden.“