Girê Spî: Sie werden nicht durchkommen

Arabische, kurdische und armenische Einwohner*innen von Girê Spî betonen gegenüber ANF ihre Entschlossenheit zum Widerstand gegen die türkische Invasion in Nordsyrien.

Während die Kriegsvorbereitungen für eine Invasion Nord- und Ostsyriens durch die Türkei laufen, bereiten sich die Menschen in der Region auf den Widerstand gegen einen möglichen Angriff vor. Auch die Aktionen der „lebenden Schutzschilde" erhalten große Unterstützung. Die Menschen haben direkt an der Grenze Zelte aufgebaut und harren dort aus, um gegen eine mögliche Invasion zu protestieren.

ANF sprach mit arabischen, kurdischen, turkmenischen und armenischen Menschen aus Girê Spî (Tall Abyad). Dabei konnten unsere Korrespondent*innen feststellen, wie entschlossen die Bevölkerung zum Widerstand gegen eine türkische Invasion sind. Die Menschen verschiedener Herkunft erklärten, der türkische Staat wolle Streit unter den Ethnien und Religionsgruppen herbeiführen und so seine Eroberungspolitik effektiver gestalten. Auf dieses Spiel werde man sich allerdings nicht einlassen.

Sie werden nicht durchkommen

Der junger Armenier Kokeb Merciyan berichtet vom Leid der Armenier in der Region unter der Herrschaft des Islamischen Staat (IS) und über die Befreiung: „Früher lebten wir unter furchtbarster Unterdrückung. Aber in den vergangenen Jahren haben wir Frieden gefunden. Jetzt bedroht uns der türkische Staat. Wir werden eine Besatzung niemals zulassen und bis zum letzten Widerstand leisten. Sie werden nicht durchkommen.“

Wir sind eins gegen die Invasion

Die junge Araberin Nofe Hadschi erzählt von den Vorbereitungen gegen die Invasion: „Wir als Völker der Region leisten hier Widerstand. Erdoğan hat ein Auge auf unsere Region geworfen, daher nehmen wir an der Aktion der lebenden Schutzschilde teil. Wir werden keine erneute Besatzung unseres Landes erlauben. Insbesondere als Frauen werden wir unser Land, unsere Ehre und unsere Stadt verteidigen. Wir jungen Frauen bereiten uns wie alle anderen jungen Menschen auch auf den Widerstand gegen die Invasion vor. Wir akzeptieren die Invasion nicht. Die Türkei versucht hier Streit zwischen den Ethnien anzustacheln, aber wir sind alle eins und werden als Einheit Widerstand leisten.“

Wir werden keine Invasion hinnehmen

Der Kurde Ferhin Mistefa sagt: „Der türkische Staat nutzt jede Gelegenheit, um unser Land zu besetzen. Aber wir werden das nicht hinnehmen. Der türkische Staat will die Völker der Region zu einem Krieg untereinander anstacheln und so ihren Willen brechen. Er will seine monistische Haltung den Menschen hier aufzwingen. Aber als junge Menschen aus den Völkern der Region erklären wir, dass wir eine Invasion nicht hinnehmen werden. Jeder soll wissen, dass wir bis zum Letzten Widerstand leisten werden.