Während der türkische Staat die Ausweitung seiner besetzten Gebiete vorbereitet und dazu auch zu Konzessionen gegenüber dem syrischen Regime und dem Iran bereit ist, wächst die Instabilität in den bereits türkisch besetzten Gebieten.
In Städten wie Cerablus, Azaz, Idlib und Mare kam es am Donnerstag zu heftigen Protesten, bei denen türkische Fahnen verbrannt und der Abzug des türkischen Staates gefordert wurde. Die Menschen riefen „Nieder mit der Türkei, nieder mit dem Regime“.
Den gezeigten Symbolen nach handelt es sich bei den Protestierenden möglicherweise um Anhänger der vom türkischen Staat als Büttel eingesetzten „Syrischen Opposition“, die nun aufgrund einer möglichen türkischen Annäherung an das Regime unruhig werden und gemeinsam mit Menschen, die unzufrieden über das Unterdrückungsregime in den besetzten Gebieten sind, auf die Straße gehen. Der türkische Außenminister Çavuşoğlu hatte angekündigt, man müsse sich mit der Opposition und dem syrischen Regime „arrangieren“. Auf diese Weise versucht der türkische Staat, mit dem Assad-Regime übereinzukommen und die Autonomieverwaltung in Nord- und Ostsyrien zu vernichten. Diese wird von Ankara und Damaskus als Bedrohung ihrer diktatorischen Ambitionen wahrgenommen.
In Azaz hat Berichten zufolge die türkische Armee das Feuer auf Demonstranten eröffnet und dabei einen Minderjährigen getötet, viele weitere Personen wurden verletzt. Für Freitag wird erneut zu Protesten aufgerufen. Es kursieren Aufrufe, die türkischen Fahnen in allen besetzten Gebieten herunterzuholen. Auf der Straße von Efrîn nach Azaz wurde ein türkischer Konvoi blockiert.