Operation gegen den IS in Nordostsyrien: 32 Festnahmen

Die QSD setzen die gemeinsam mit den Sicherheitskräften der Autonomieverwaltung und der internationalen Koalition geführte Operation in Nordostsyrien fort, westlich von Til Hemis wurden 32 mutmaßliche IS-Mitglieder und Unterstützer gefasst.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) setzen die in der Nacht auf Donnerstag gestartete Operation gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) fort. Das teilt das Medienzentrum der QSD mit: „Unter Beteiligung der inneren Sicherheitskräfte und der internationalen Koalition setzen unsere Kräfte ihre Präventivoperationen fort, um IS-Zellen aufzuspüren und ihre Verstecke in den Gebieten Til Hemis und al-Hol im Nordosten Syriens zu zerstören. Unsere Kräfte haben 32 Terroristen im westlichen Umland von Til Hemis festgenommen, drei von ihnen standen auf der Fahndungsliste.“

Am dritten Tag sei die Operation aufgrund von Erkenntnissen über verdächtige Bewegungen von IS-Zellen auf Til Birak ausgeweitet worden, heißt es weiter in der Erklärung: „Drei Terroristen verließen ihre Verstecke und suchten Unterschlupf in zivilen Häusern östlich der Stadt, aber die Bevölkerung weigerte sich, sie aufzunehmen. Sie wurden später von unseren Kräften, die sie verfolgten, festgenommen.“

Bei der Sicherheitsinspektion seien „militärische und halbmilitärische Uniformen, die zur Tarnung verwendet wurden“, beschlagnahmt worden. Sechs der Festgenommenen wird vorgeworfen, Islamisten Unterschlupf zu gewähren und sie logistisch zu versorgen. Ersten Ermittlungen zufolge haben die Festgenommenen in der Gegend um Til Hemis und Til Birak versucht, Unterstützungslinien aus Gebieten außerhalb der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien aufrechtzuerhalten.

 

Sieben Tote bei IS-Anschlägen

Der IS hatte am Montag das Hauptquartier der Sicherheitskräfte der nordostsyrischen Autonomieverwaltung (Asayîş) in Al-Dariya im Westen von Raqqa angegriffen. Der Anschlag wurde von der Terrorgruppe als „Rache für muslimische Gefangene“ bezeichnet. Auf dem Gelände der Asayîş-Hauptstelle befindet sich auch ein Haftzentrum, in dem rund 900 IS-Dschihadisten festgehalten werden. Unter ihnen sind etwa 200 hochrangige Mitglieder der Terrorgruppe. Bei dem Anschlag wurden zwei QSD-Kämpfer und vier Wachleute getötet. Zwei an dem Angriff beteiligte Islamisten wurden erschossen, drei weitere gefangengenommen.

Bei einem weiteren Anschlag in der Nähe von Raqqa wurde am Donnerstag ein Mitglied der Sicherheitskräfte getötet, zwei weitere wurden verletzt.

Parallel zu türkischen Angriffen: IS steigert Aktivitäten

Mit dem Beginn der neuen Angriffswelle der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien am 19. November hat der IS seine Aktivitäten in der Region ausgeweitet. Durch intensive Antiterroroperationen konnten die Sicherheitskräfte bereits eine Vielzahl von IS-Zellen ausheben und zerschlagen. Neben den Angriffen bei Raqqa gab es in der jüngsten Vergangenheit acht gescheiterte Anschlagsversuche auf das Lager al-Hol sowie in Hesekê und in Deir ez-Zor. Der IS versucht offensichtlich, die türkischen Angriffe auf die Region zu nutzen, um wieder in die Offensive zu kommen. In Nordostsyrien sind ungefähr 12.000 IS-Mitglieder in Gefängnissen interniert. In Camp Hol sind neben syrischen und irakischen Staatsangehörigen 7.800 IS-Frauen und Kinder aus 54 anderen Ländern untergebracht.