Bei einem mutmaßlichen Angriff der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien sind mindestens 31 Menschen getötet worden. Bewaffnete Dschihadisten attackierten die Menschen, während sie in der Nähe der Stadt Hama im Westen des Landes nach Trüffeln suchten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien am Sonntag meldete.
Bei den meisten Opfern handelt es sich laut Beobachtungsstelle um Zivilpersonen. Unter ihnen seien jedoch auch zwölf „regimetreue Kämpfer“. Ob es auch Verletzte gab, war zunächst unklar. Die syrische Staatsagentur Sana sprach im Zusammenhang mit dem Angriff in Hama von 26 Toten.
In Syrien werden Trüffelsucher immer wieder Opfer von Gewalt. IS-Schläferzellen töten und entführen regelmäßig Menschen, die mit dem Sammeln der wertvollen Delikatesse ihren Lebensunterhalt in dem durch Krieg und Besatzung verarmten Land verdienen wollen. Die Suche führt auch in entlegene Wüstengebiete, die dem IS als Rückzugsort dienen und zudem oft vermint sind.
Allein in den vergangenen beiden Monaten töteten IS-Terroristen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte schon mehr als 230 Zivilist:innen in Syrien. Im Februar waren in Al-Suchna und in Homs an einem Tag über 60 Menschen bei der Trüffelernte vom IS ermordet worden. Die Terrormiliz kontrollierte vor Jahren weite Gebiete Syriens und des Iraks, gilt seit 2019 militärisch als besiegt. Bis heute verüben ihre Schläferzellen jedoch Anschläge in der Region.
Mindestens vier tote Hirten nahe Deir ez-Zor
Mindestens vier weitere Zivilisten wurden am Sonntag im Osten von Syrien erschossen. Laut Beobachtungsstelle, die den Angriff dem IS anlastet, handelt es sich bei den Opfern um Hirten. Zwei weitere Viehhüter seien von den Angreifern verschleppt worden, ebenso ihre Schafsherden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur NorthPress ereignete sich der Vorfall in der Ortschaft Boqruss Foqani, die südwestlich der Stadt Deir ez-Zor liegt und von syrischen Regimetruppen kontrolliert wird. NorthPress zitiert Quellen, die nicht den IS, sondern Mitglieder der „Liwa Fatemiyoun“ als Täter nannten. Die schiitische Miliz aus Afghanistan ist auf der Seite des Assad-Regimes im Einsatz und wird von der iranischen Revolutionsgarde trainiert.