Militärrat von Minbic gibt Bilanz der Gefechte bekannt
Der Militärrat von Minbic bilanziert die Gefechte seit Beginn des Monats. Dabei wurden 53 Angreifer getötet, 127 verletzt und neun Militärfahrzeuge zerstört.
Der Militärrat von Minbic bilanziert die Gefechte seit Beginn des Monats. Dabei wurden 53 Angreifer getötet, 127 verletzt und neun Militärfahrzeuge zerstört.
Parallel zu den Auseinandersetzungen in Deir ez-Zor, die am 27. August ausgebrochen waren, versuchte der türkische Staat, von Norden her ins selbstverwaltete Minbic einzufallen. Unzählige türkeitreue Söldner, unter ihnen Mitglieder des sogenannten Islamischen Staats und des Al-Qaida-Ablegers Hayat Tahrir al-Sham (HTS), versuchten ausgerüstet mit türkischem Kriegsgerät, in die Stadt und die umliegenden Dörfer vorzudringen. Die Kämpfer:innen des Militärrats von Minbic leisteten erbitterten Widerstand. Nun veröffentlichte der Militärrat eine erste Bilanz der Angriffe.
Demnach wurden 53 Angreifer getötet, 127 verletzt und neun Militärfahrzeuge zerstört. Bei den Angriffen fielen drei Kämpfer des Militärrats, sechs weitere wurden verletzt. Außerdem seien ein Regimesoldat getötet und vier weitere verwundet worden.
Entlastungsangriff für Dschihadisten und Söldner in Deir ez-Zor
In der Erklärung des Militärrats zur Bilanz heißt es: „Die türkische Besatzungstruppen und ihre Söldner nutzten die Fokussierung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) auf die Operation „Sicherheitsverstärkung“, die sich gegen IS-Zellen und Söldnergruppen im Umland von Deir ez-Zor richtete, um mehrere Angriffswellen auf verschiedene Gebiete (Minbic, Ain Issa, Tell Abyad (Girê Spî), Til Temir und Zirgan) zu starten. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Operation in Deir ez-Zor eskalierten die türkische Besatzungstruppen und ihre Söldner ihre Angriffe weiter. Sie versuchten, so den Druck der QSD auf die Terrorgruppen und Söldner in der Region zu verringern, die Sicherheit und Stabilität in Minbic ins Wanken zu bringen und Konflikte unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen anzufachen.“
Propagandafeldzug des türkischen Staates und Angriffe auf Zivilist:innen
Der Militärrat weist darauf hin, dass der türkische Staat den Invasionsversuch mit einem Propagandafeldzug in den Medien begleite. Gleichzeitig seien alle möglichen schweren Waffen eingesetzt worden, was zu zivilen Opfern und erheblichen Beschädigungen geführt habe. So wurden gleich zu Beginn der Invasion vier Kinder im Dorf Mahsanli von einer türkischen Artilleriegranate getötet. Der Militärrat war dennoch erfolgreich, die Angriffe zurückzuschlagen. Er berichtet, dass sich unter den getöteten Angreifern Mitglieder des IS befunden hätten. Dies habe sich an Abzeichen auf ihrer Kleidung gezeigt. Videoaufnahmen von Angreifern bestätigen dies.
Anschlag auf Militärratskommandanten
Über die weiteren Geschehnisse heißt es in der Erklärung: „Als unsere Kräfte alle Infiltrationsversuche der von der Türkei unterstützten Söldner erfolgreich vereitelten, griffen diese zu heimtückischen Taktiken gegen unsere Genoss:innen. So wurde feige das Fahrzeug unseres Mitstreiters Bozan Berkel, Mitglied des Kommunikationsbüros des Militärrats von Minbic angegriffen, was dazu führte, dass dieser zu Tode kam.“ Der Kommandant wurde am Mittwoch bei einem Autobombenanschlag getötet.
Militärrat bedankt sich bei Bevölkerung für Unterstützung
Der Militärrat erklärt, gewandt an die Bevölkerung von Minbic: „Wir danken der Bevölkerung von Minbic von ganzem Herzen für ihre mutige und wertschätzende Unterstützung für unsere Kräfte. Wir sind auch unseren Stämmen hier dankbar, denn sie haben maßgeblich dazu beigetragen, die Pläne der türkischen Besatzungstruppen und ihrer Söldner zu vereiteln. Darüber hinaus sprechen wir der Jugend von Minbic unsere Anerkennung dafür aus, dass sie sich dem Widerstand gegen die türkische Besatzung und ihre Söldner angeschlossen haben und Schulter an Schulter mit unseren Streitkräften stehen. Sie sind ein leuchtendes Beispiel für die Jugend, die die Ehre und Würde ihrer Gesellschaft mit allen Mitteln verteidigt.“
Die Bilanz lautet:
Gegnerische Verluste:
53 Getötete Söldner
127 Verletzte Söldner – Fünf Leichen von Söldner befinden sich unter Kontrolle des Militärrats
9 Zerstörte Panzerfahrzeuge
Sechs DShK-Geschütze zerstört
61 Stellungen der Söldner angegriffen
1 Drohne abgeschossen.
Beschlagnahmte Waffen:
Ak-47-Sturmgewehre: 7
AK-47: Magazine: 5
BKC-Maschinengewehre: 2
BKC-Munition: 1
B7-Raketenwerfer: 1
B7-Raketen: 5
Funkgeräte: 1
Drohnen: 2
Flammenwerfer: 1
Verluste des syrischen Regimes durch die türkischen Angriffe:
Getötete Soldaten: 1
Verletzte Soldaten: 4
Zivile Verluste bei den Angriffe der türkeitreuen Söldner:
Getötete Zivilist:innen: 5
Verletzte Zivilist:innen: 4
Entführte Zivilist:innen: 2
Verluste des Militärrats:
Verwundete Kämpfer: 3
Verletzte Kämpfer: 6
Von den Invasionstruppen angegriffene Dörfer: Umm Adasat, Arab Hasan, Mahsanli, Tokhar, al-Gat (Jat), Kawikli, Awn al-Dadat, al-Yanli, Yalishli (Yaşlî), al-Bughaz, Siyade, al-Qane, Buyihj, Koyhuk und Muhaimida.