Demonstration zur Unterstützung der QSD in Minbic
In Minbic hat eine Demonstration zur Unterstützung der Demokratischen Kräfte Syriens stattgefunden. Der Ruf „Es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker“ war allgegenwärtig.
In Minbic hat eine Demonstration zur Unterstützung der Demokratischen Kräfte Syriens stattgefunden. Der Ruf „Es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker“ war allgegenwärtig.
Der Ruf „Es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker“ schallte am Sonntag über die Innenstadt von Minbic im nördlichen Syrien. „Mit der gemeinsamen Kraft der Solidarität, der Verbundenheit und der Gemeinschaft über Identitäten, Religionen und politische Ansichten hinweg verteidigen wir unsere Stadt und ihre Errungenschaften und stehen den Kräften bei, die diese schützen.“ Das sagte der Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Zivilverwaltung von Minbic, Xêr Şêxo, bei der Abschlusskundgebung einer Solidaritätsdemonstration für die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Dazu aufgerufen worden war vor dem Hintergrund der Unruhen in Deir ez-Zor bei der mittlerweile beendeten „Operation Sicherheitsverstärkung“ gegen Zellenstrukturen verschiedener Akteure und Korruption. Die QSD werfen Ankara, Damaskus und Teheran vor, den Einsatz genutzt zu haben, um künstliche Konflikte in der Gesellschaft zu schaffen, insbesondere zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen.
Xêr Şêxo
„Es ist wichtig, dass wir hier unseren Willen demonstrieren, alle gegen unser gemeinschaftliches Leben gerichteten Komplotte externer Akteure zu vereiteln“, betonte Şêxo. Als er zu den mehreren hundert durch die Hitze völlig verschwitzten, aber aufmerksam zuhörenden Demonstrierenden sprach, verurteilte er auch die parallel zur Operation in Deir ez-Zor von der Türkei und ihren dschihadistischen Proxy-Truppen verübten Angriffswellen auf Minbic, Til Temir und andere Städte in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES). Er bedankte er sich bei allen Kämpferinnen und Kämpfern, die an den Fronten Widerstand leisteten und würdigte die Gefallenen, die bei den Angriffen und Auseinandersetzungen ums Leben kamen, als unvergessliche Heldinnen und Helden. „Als Bevölkerung von Minbic werden wir nicht zögern, unseren Platz in ihren Verteidigungsstellungen einzunehmen“, so Şêxo.
Unter den Demonstrierenden waren auch viele Frauen
Şervan Derwîş, Sprecher des Militärrats von Minbic, würdigte die Rolle der verschiedenen Stämme aus der Region bei der Verhinderung sozialer Spannungen und ethnischer Konflikte in Deir ez-Zor und bedankte sich bei allen Mitgliedern seines Kampfverbands für ihren Einsatz gegen die Angriffe auf Minbic. Neben dem Militärrat von Minbic hatten sich mit der Armee der Revolutionäre (Jaysh al-Thuwar), Enîya Kurdan (Jabhat al-Akrad), der Brigade des demokratischen Nordens (Liwa al-Shamal al-Demokrati) und dem Militärrat von Bab vier weitere Verbände der QSD an der Verteidigung der Stadt beteiligt.
Şervan Derwîş
Ähnlich sah es Scheich Muhammad Sadiq Al-Asidi, Sprecher des Rates der Stammesvertreter in Minbic. „Gemeinsam mit unseren Verteidigungskräften haben wir als Bewohnerschaft dieser Stadt alle Angriffe auf die QSD und unser seit Jahrhunderten gepflegtes gemeinschaftliches Leben abgewehrt. Wir haben verhindert, dass unsere Feinde einen Keil zwischen die verschiedenen Farben unserer Heimat treiben konnten. Denn wir haben einen starken Willen, der selbst durch die Drohnen Recep Tayyip Erdogans und seiner Banden nicht erschüttert werden kann“, sagte Al-Asidi.
Muhammad Sadiq Al-Asidi
Neun Tote und viele Verletzte bei Angriffen auf Minbic
Minbic ist seit rund zwei Wochen schweren Angriffswellen ausgesetzt, die durch in Ankara gesteuerten Gruppen der sogenannten SNA („Syrische Nationalarmee“) und von dem syrischen Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS) durchgeführt werden. Dabei kamen bisher fünf Zivilpersonen ums Leben, vier weitere erlitten schwere Verletzungen. Im Dorf Mahsanli wurden zwei Anwohner von pro-türkischen Söldnertruppen verschleppt. Vier Kämpfer des Militärrats sind gefallen, sechs weitere wurden verletzt. Bei einem Anschlag auf ein Auto des Kommunikationsbüros des Militärrats wurde der Kommandant Bozan Berkel getötet. Die Zahlen hatte Şervan Derwîş am Samstag vorgelegt.