Mazlum Abdi: Minbic ist Vorbild für ein demokratisches Syrien
Der Generalkommandant der QSD, Mazlum Abdi, erklärte zum dritten Jahrestag der Befreiung von Minbic: „Minbic ist eine Stadt auf der Grundlage eines demokratischen Syriens.“
Der Generalkommandant der QSD, Mazlum Abdi, erklärte zum dritten Jahrestag der Befreiung von Minbic: „Minbic ist eine Stadt auf der Grundlage eines demokratischen Syriens.“
Es sind drei Jahre seit der Befreiung von Minbic vergangen. Die Nachrichtenagentur ANHA sprach anlässlich des Jahrestags mit dem Generalkommandanten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi Kobanê.
War die Operation auf Minbic rein militärisch und auf wessen Initiative erfolgte sie?
Die Operation zur Befreiung von Minbic fand sowohl auf militärischer als auch auf diplomatischer Ebene statt. Es war eine Operation, die auf Wunsch des Militärrats und des Zivilrats von Minbic durchgeführt wurde. Wir waren damals in Kobanê. Zu dieser Zeit waren Abu Emced und Abu Leyla, beide heute Gefallene, die Verantwortlichen des Militärrats von Minbic. Sie kamen zu uns und wollten, dass wir Minbic befreien und mit ihnen dafür eine Offensive starten.
Welche Kräfte wollten damals nach Minbic gehen?
Damals wollten die verschiedensten Kräfte nach Minbic. Die Milizen, die heute an der Seite des türkischen Staates kämpfen, wollten nach Minbic, das Regime ebenso. Aber die Bevölkerung hat alleine den Verteidigungseinheiten YPG und YPJ in Bezug auf diese Operation vertraut. In diesem Sinne möchten wir ihnen ein weiteres Mal unseren Dank und unseren Respekt mitteilen.
Warum haben sie gerade auf die YPG/YPJ vertraut?
Natürlich spielte dabei der Widerstand von Kobanê eine Rolle. Zu dieser Zeit waren sie mit uns zusammen. Wir fanden diesen Wunsch richtig und haben mit der Offensive begonnen. Der Zivilrat und Militärrat von Minbic verhinderten, dass andere Kräfte dort einmarschieren und zeigten der ganzen Welt, auch der Koalition, dass sie alleine auf die YPG/YPJ vertrauen und die Offensive mit ihnen durchführen wollen. So konnte der Einmarsch vieler anderer Kräfte verhindert werden. Die Offensive fand dann in Zusammenarbeit der YPG/YPJ, des Militärrats von Minbic und der Anti-IS-Koalition statt. Die gesamte Offensive wurde vom Militärrat von Minbic angeführt.
Was passierte dann?
Die Offensive auf Minbic stellt das Ergebnis eines großen Kampfes dar. Zum ersten Mal wurde der Euphrat erfolgreich überschritten. Zweieinhalb Monate lang wurde ein sehr schwerer Kampf gegen den IS geführt. Wir fingen bei den Dörfern an und befreiten dann die Stadt Viertel für Viertel. Am 15. August war Minbic befreit.
Was waren die ersten Schritte nach der Befreiung?
Als YPG/YPJ und QSD sind wir, wie bereits bei der Befreiung auch bei der Verteidigung von Minbic unserer Verantwortung nachgekommen. Nach internationalen Gesprächen haben wir dann innerhalb weniger Monate unsere gesamten YPG/YPJ-Kräfte aus Minbic abgezogen. Aber wir haben es nicht zugelassen, dass sich eine Lücke bildet, die der Feind ausnutzen kann. Die Menschen von Minbic glaubten an die Linie der YPG/YPJ. Sie schlossen sich dem Militärrat an und begannen, die Stadt selbst zu verteidigen. Wir haben das Abkommen vollständig erfüllt und die Sache war erledigt.
Wer war an dem Abkommen beteiligt?
Wir haben ebenfalls das Abkommen zwischen den USA und der Türkei in Bezug auf Minbic unterzeichnet. Wir haben es vollständig umgesetzt. Wir hatten im Abkommen vereinbart, die YPG/YPJ abzuziehen. Das haben wir getan. Wir hatten die Selbstverwaltung und Selbstverteidigung und den Neuaufbau der politischen Räte vorgeschlagen und so wurde es gemacht. Die aktuellen Diskussionen um Nord- und Ostsyrien haben rein gar nichts mit Minbic zu tun. Es handelt sich um einen friedlichen Ort, an dem sich die Bevölkerung selbstverwaltet. Ihre Kräfte der inneren Verteidigung und ihr Militärrat verteidigen die Stadt selbst.