Jeffrey in der Türkei, Angriffswelle in Nordsyrien

Während sich der US-Sondergesandte für Syrien, James Jeffrey, zu Gesprächen in der Türkei aufhält, hat die türkische Armee mit ihren islamistischen Hilfstruppen eine massive Angriffswelle auf Til Temir gestartet.

Seit Freitag hält sich James Jeffrey als US-Sondergesandter für Syrien in der Türkei auf. Gestern kam er mit dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar in Ankara zusammen, heute fand ein Gespräch mit dem Präsidentschaftssprecher Ibrahim Kalin in Istanbul statt. Bei den Gesprächen geht es nach offiziellen Angaben um das am 17. Oktober zwischen den USA und der Türkei getroffene Abkommen zu Nordsyrien. Weiteres Thema ist der für den 13. November geplanten USA-Besuch des türkischen Regimechefs Recep Tayyip Erdoğan. Im Vorfeld der Türkei-Reise von Jeffrey hat sein Stellvertreter William V. Roebuck die protürkischen Milizen beschuldigt, Kriegsverbrechen und eine ethnische Säuberung in Nordsyrien zu begehen.

In Nordsyrien hat die türkische Armee mit ihren islamistischen Hilfstruppen unterdessen einen massiven Angriff auf das Gebiet zwischen Til Temir und Zirgan (Abu Rasen) gestartet. Die Angriffswelle wird aus der Luft von Aufklärungsdrohnen koordiniert und richtet sich vor allem gegen Truppen der syrischen Armee, die gemäß des Abkommens der Türkei mit Russland in dem Gebiet stationiert worden sind.

Bei Angriffen auf die Dörfer zwischen Til Temir und Zirgan sind mindestens vier syrische Soldaten getötet worden. 15 weitere syrische Militärs wurden verletzt, darunter auch zwei Offiziere. Ein Militärfahrzeug der syrischen Armee wurde durch einen Drohnenangriff zerstört.

Die Bevölkerung der Region befindet sich auf der Flucht. Die Angriffe mit Panzern, Granaten, Mörsern, Haubitzen und bewaffneten Drohnen dauern an. Über der Region finden ununterbrochen Aufklärungsflüge statt.