Idlib: Türkischer Staat trifft HTS

Nach den Auseinandersetzungen zwischen dem in Idlib herrschenden Al-Qaida-Ableger HTS und dem türkischen Militär beginnen Gespräche zwischen beiden Parteien.

In den letzten Tagen ist es zu Verstimmungen zwischen dem türkischen Militär und der mit ihm alliierten Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) gekommen. Bei den Auseinandersetzungen geht es um die Durchführung türkisch-russischer Patrouillen entlang der Schnellstraße M4. Während die türkische Regierung Russland bereits bei den Konferenzen in Astana zugesagt hatte, gegen HTS vorzugehen, setzte sie ihre Unterstützung für die Dschihadistengruppe immer weiter fort. Die Umsetzung türkisch-russischer Patrouillen ist Ausdruck der Schwächung der Position der Türkei und war für die HTS-Dschihadisten nicht hinnehmbar. Als am Sonntag eine Patrouille stattfinden sollte, protestierten HTS-Anhänger und errichteten Blockaden. Daraufhin eskalierte die Situation und das türkische Militär erschoss zwei Personen. Nach den Auseinandersetzungen sollen türkische Drohnen eine Stellung der HTS bei Nairab angegriffen haben. Die Eskalationsspirale wurde in Gang gesetzt und HTS gab bekannt, einen türkischen Panzer bei Nairab zerstört zu haben. Aufgrund der wachsenden Spannungen trifft sich eine Delegation von HTS mit einer türkischen Delegation im Al-Mustama-Camp. Nach Angaben der HTS dauern die Gespräche noch an.

Nachdem die Türkei im Februar in Idlib unter massiven Druck geraten war, musste sie das Abkommen von Moskau unterzeichnen, das einen Waffenstillstand unter der Bedingung der Einrichtung eines zwölf Kilometer breiten Sicherheitskorridors um die Schnellstraße M4 und gemeinsame russisch-türkische Patrouillen vorsieht. Dies führte zu Spannungen zwischen den türkischen Besatzungstruppen und HTS. Mittlerweile brachte die Türkei eine eigene Polizeikraft nach Idlib, was die Unruhe bei HTS weiter erhöhte.