Türkische Patrouille in Idlib eskaliert: Zwei Tote

Türkische Militärs haben auf der M4 in Idlib auf eine protestierende Menschenmenge geschossen. Zwei Personen kamen ums Leben.

Im Vorfeld einer für heute geplanten russisch-türkischen Patrouille auf der M4 zwischen Aleppo und Latakia haben Soldaten der türkischen Armee östlich von Idlib zwei Menschen erschossen.

Nach vorliegenden Informationen hat das türkische Militär vor der Durchführung der Patrouille in der Region Nairab versucht, Barrikaden von der M4 zu entfernen. Die protestierende Menschenmenge wurde mit Gasgranaten beschossen, die Aktivisten reagierten mit Steinwürfen. Die türkischen Soldaten schossen willkürlich auf die Menschenmenge und auf umliegende Zelte. Dabei wurden zwei Personen getötet. Der Tod der beiden namentlich nicht bekannten Personen wurde von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) bestätigt.

Erfolgloses Moskauer Idlib-Abkommen zwischen Türkei und Russland

Keine der Bestimmungen des am 5. März zwischen der Türkei und Russland geschlossenen Abkommens von Moskau – Einstellung aller militärischen Aktivitäten, Errichtung eines Sicherheitskorridors an der M4 und gemeinsame Patrouillen – ist bisher umgesetzt worden. Erreicht wurde lediglich eine partielle Waffenruhe.

Die aus al-Nusra hervorgegangene Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und weitere Gruppierungen protestieren gegen die Patrouillenfahrten und errichten Barrikaden auf der Straße. Die Türkei hat in den vergangenen Tagen angesichts der Eskalation eigene Polizeieinheiten in die Region geschickt. Die HTS hat daraufhin bewaffnete Mitglieder gegen die türkischen Polizisten in Stellung gebracht.