Idlib: Al-Qaida-Kommandant bei US-Schlag getötet

Nach Angaben des US-Militärs ist Abu Hamzah al-Yemeni, einer der Anführer des türkeitreuen Al-Quaida-Ablegers Hurras al-Din, bei einem Angriff in Idlib getötet worden.

Nach Angaben des US-Militärs wurde der führende Dschihadist und protürkische Söldner Abu Hamzah al-Yemeni am Montag bei einem US-Drohnenschlag in Idlib getötet. Sein Tod wurde jedoch noch nicht bestätigt.

Al-Yemeni war militärischer Befehlshaber des syrischen Al-Qaida-Ablegers Hurras al-Din (HaD). Der gestrige Angriff war der erste gegen die Führung von Hurras al-Din seit dem 20. September 2021, als CENTCOM einen ungenannten hochrangigen Al-Qaida-Führer ins Visier nahm. Es wird angenommen, dass Abu Al Bara al-Tunisi, ein tunesischer Dschihadistenführer und Ideologe, der im Namen der Gruppe missionierte, das Ziel des Angriffs war.

Hurras al-Din: Al-Qaida als Kanonenfutter der Türkei

HaD wird von hochrangigen Al-Qaida-Veteranen befehligt, darunter Abu Hammam al-Shami (alias Faruq al-Suri). Auf al-Shami hat das Außenministerium eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für Informationen ausgesetzt, die zu seiner Ergreifung und Verurteilung führen. HaD wurde im September 2019 als terroristische Organisation eingestuft und gilt ähnlich wie der Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham offiziell als unabhängig von dem von der Türkei kontrolliertem Dschihadistenbündnis Syrische Nationalarmee (SNA). Die Verbindungen zum türkischen Geheimdienst reichen tief. Es gibt eine enge Zusammenarbeit zwischen HaD, HTS und dem türkischen Staat. So bereitet der türkische Staat eine Invasion gegen Minbic vor, indem er einen Gürtel aus Dschihadisten der beiden Al-Qaida-Ableger schafft. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hatten bereits Ende Mai gewarnt: „Die neue Verteilung der terroristischen Gruppen, vor allem von Hurras al-Din und HTS, ist Teil eines türkischen Plans, um einen dschihadistischen Gürtel terroristischer Gruppen an den Kontaktlinien zu errichten. Dieser Gürtel beginnt im Süden von Efrîn und erstreckt sich bis nach Minbic und in den Westen von Kobanê. Die Terroristen sollen bei einem möglichen Angriffsplan eingesetzt werden.“

Idlib ist unter der Ägide der Türkei zu einem sicheren Hafen und Trainingsgebiet für Dschihadisten geworden. Das gilt auch für den „Islamischen Staat“ (IS). Zwei IS-„Kalifen“ lebten jahrelang in der Region in direkter Nähe von türkischen Stützpunkten, und es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der IS weiter aus den von der Türkei besetzten Gebieten heraus kommandiert wird.