Til Koçer: Tödlicher Anschlag auf Stammesmiliz

Bei einem Anschlag auf den Kampfverband des Schammar-Stammes „Quwwat as-Sanadid“ in Til Koçer sind drei Mitglieder getötet worden, weitere wurden verletzt.

Bei einem Anschlag auf den Kampfverband des arabischen Schammar-Stammes in der nordostsyrischen Grenzstadt Til Koçer (Al-Yarubiyah) sind am Sonntag drei Kämpfer getötet worden, weitere fünf wurden teils schwer verletzt. Der Angriff nahe der Ortschaft Elî Axa richtete sich gegen ein Fahrzeug der Stammesmiliz, das von zwei Personen auf Motorrädern mit Maschinengewehren unter Beschuss gesetzt worden sei. Die Täter konnten unerkannt flüchten.

Die verletzten Kämpfer wurden in ein Krankenhaus in Dêrik gebracht. Laut Klinikangaben ist der Zustand einiger äußerst kritisch, die Zahl der Toten könnte sich noch erhöhen. Die Sicherheitskräfte der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens haben Ermittlungen eingeleitet.

Quwwat as-Sanadid

Die Quwwat as-Sanadid (dt: „Kräfte der Mutigen“) ist die Armee des von Scheich Humaydi Daham Al-Hadi geführten sunnitisch-arabischen Schammar-Stammes. Die 2013 gegründete Miliz umfasst etwa 10.000 Kämpfer und ist ein Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Die Schammar bewohnen die Gegenden um Til Koçer, das zugleich Verwaltungszentrum von über 60 Orten im Umland ist, und Dschaza (Jazaa) im Grenzgebiet zum Irak. Der Großverband unterstützt die Idee, die hinter dem demokratischen Projekt Rojava steckt und hat sich unter anderem am Kampf gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) beteiligt. An der Seite der YPG/YPJ und dem assyrisch-aramäischen Militärrat der Suryoye (MFS) waren die Quwwat as-Sanadid maßgeblich daran beteiligt, große Landstriche in Ostsyrien vom Terror zu befreien.