IS-Anführer bei US-Einsatz in Idlib getötet

Das US-Militär hat nach Angaben des Weißen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ getötet.

Das US-Militär hat nach Angaben des Weißen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) getötet. Wie US-Präsident Joe Biden mitteilte, habe er den Einsatz gegen Abu Ibrahim al-Hashimi al-Quraishi (bürgerlich: Amir Mohammed Abdulrahman al-Mawli al-Salbi) in der vergangenen Nacht angeordnet. Quraishi war langjähriger Stellvertreter von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi und nach dessen Tod im Oktober 2019 zum neuen Anführer der Dschihadistenmiliz ernannt worden.

Laut Biden sei al-Quraishi zu Beginn der Operation gestorben, als er eine Bombe zündete, die ihn und seine Familie tötete. Alle beteiligten Soldaten seien sicher von dem Einsatz, der dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und der Verbündeten gedient habe, zurückgekehrt. Dank der Fähigkeiten und des Mutes des US-Militärs sei der IS-Anführer „vom Schlachtfeld“ genommen worden. Das Vorgehen habe „die Welt zu einem sichereren Ort gemacht“, erklärte der Präsident weiter. Biden will noch am Donnerstagnachmittag in einer Rede an die Nation weitere Details bekannt geben.

Bereits zuvor hatten bereits das Pentagon und die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte von dem US-Einsatz bei Idlib berichtet. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden dabei dreizehn Menschen getötet – unter ihnen auch sieben Zivilist:innen, darunter vier Kinder. Truppen der US-geführten Koalition seien mit Hubschraubern in dem Gebiet gelandet und hätten ein Haus attackiert. Es sei zu Zusammenstößen am Boden gekommen, wie die Beobachtungsstelle meldete.

Atmeh liegt nördlich der Provinzhauptstadt Idlib und direkt an der Grenze zur Türkei. Im Umland der Ortschaft gibt es Trainingslager des IS und von al-Qaida. Schon al-Baghdadi war bei einer Operation in Idlib getötet worden. In dem von der Türkei kontrollierten Gebiet agieren sowohl Al-Qaida-Zellen als auch andere dschihadistische Gruppen als Sicherheitskräfte im Verbund mit dem türkischen Staat.