Neun Tote bei US-Spezialoperation in Idlib

Bei einer Operation der US-Special-Forces im von der Türkei und Al-Qaida-Ablegern kontrollierten nordwestsyrischen Idlib wurden mindestens neun Menschen getötet. Unter den Toten sollen sich auch Zivilist:innen befinden.

US-Spezialeinheiten haben in der Nacht zum Donnerstag eine groß angelegte Operation in Idlib im Nordwesten Syriens durchgeführt. Nach Angaben des Pentagons war der Einsatz „erfolgreich“. Allerdings liegen Berichte über zivile Opfer vor. Insgesamt sollen neun bis zwölf Personen getötet worden sein. Pentagon-Pressesprecher John Kirby sagte in einer kurzen Erklärung zur Operation in Idlib: „Es gab keine Verluste auf Seiten der USA. Weitere Informationen werden vorgelegt, sobald sie verfügbar sind.“

Anwohner:innen berichteten der Nachrichtenagentur Associated Press, dass sie verstreute Leichenteile bei einem Haus im Dorf Atmeh nahe der türkischen Grenze gesehen hätten. Bei der Razzia wurden Hubschrauber, Sprengkörper und Maschinengewehre eingesetzt.

In der Region Idlib halten sich mehrere hochrangige Al-Qaida-Führungskräfte auf. Im Gebiet um Atmeh gibt es Trainingslager des IS und von al-Qaida. Das Pentagon machte keine Angaben darüber, wer das Ziel des Angriffs war.

In dem von der Türkei kontrollierten Gebiet agieren sowohl Al-Qaida-Zellen als auch andere dschihadistische Gruppen als Sicherheitskräfte im Verbund mit dem türkischen Staat. Im Jahr 2019 wurde der selbsternannte IS-Kalif Abu Bakr al-Baghdadi in der Grenzregion zur Türkei in Idlib im Rahmen einer US-Operation getötet.