Hesekê: Kreis um IS zieht sich weiter zu
Die Operation der QSD gegen meuternde IS-Gefangene und ihre Unterstützer außerhalb des Gefängnisses in Hesekê dauert an. Währenddessen wird der Kreis um die verschanzten Dschihadisten immer enger.
Die Operation der QSD gegen meuternde IS-Gefangene und ihre Unterstützer außerhalb des Gefängnisses in Hesekê dauert an. Währenddessen wird der Kreis um die verschanzten Dschihadisten immer enger.
Am 20. Januar griff der IS das Sina-Gefängnis in Hesekê an, in dem Tausende IS-Dschihadisten inhaftiert sind. Gleichzeitig kam es zu einem Massenausbruchsversuch. Seitdem halten die Kämpfe im und um das Gefängnis an. Die etwa 200 Angreifer waren aus den von der Türkei besetzten Gebieten um Serêkaniyê und Girê Spî sowie aus dem irakischen Ramadi in die Region eingesickert. Zeitgleich mit dem IS-Angriff attackierten die türkische Armee und ihre Söldner die Gebiete um Ain Issa und Til Temir. Beide Angriffe konnten mittlerweile von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) weitgehend zerschlagen werden.
Als der Angriff begann, versuchten die QSD und die Sicherheitskräfte das Gefängnis zu umstellen und die vorwiegend aus dem Ausland kommenden IS-Dschihadisten an der Flucht zu hindern. Ein zweiter Kessel wurde um die Stadtviertel Xiwêran (Ghweiran) und Zihûr (al-Zohour) gebildet. Gleichzeitig wurden gezielte Operationen gegen die IS-Dschihadisten, die von außen kamen, durchgeführt. Durch die Operationen insbesondere in den beiden Stadtvierteln konnten IS-Zellen ausgehoben und verhindert werden, dass sich die Gefechte über die ganze Stadt ausbreiteten.
Während der bisher sechstägigen Operation der QSD ergaben sich 550 IS-Dschihadisten. Gleichzeitig wurden viele weitere im Kampf getötet. Ein weiterer Schwerpunkt der QSD-Operation war es, zu verhindern, dass minderjährige IS-Mitglieder geschützt werden und die Kämpfe nicht auf den Jugendbereich des Gefängnisses übergreifen. Diese Minderjährigen waren vom IS als „Zukunft des Kalifats“ militärisch organisiert worden. Im Sina-Gefängnis gibt es einen Rehabilitationsbereich für die Kindersoldaten des IS.
Einen weiteren Erfolg der QSD stellt die Befreiung von 32 als Geiseln genommenen Mitarbeiter:innen des Gefängnisses dar. Am 24. Januar sind neun und am 25. Januar 23 Geiseln gerettet worden. Die QSD-Kämpfer:innen setzten ihre Operationen auf dem Gefängnisgelände fort und schafften es, den größten Teil des Geländes unter ihre Kontrolle zu bekommen. Zuerst wurde das Gebäude der Wirtschaftsfakultät, in das der IS eingedrungen waren, geräumt, gestern dann konnten acht Gebäude des neuen Gefängnisses und das Verwaltungsgebäude befreit werden.
Die Durchsuchung der befreiten Gebäude dauert an. Jedoch befinden sich noch drei Gebäude unter der Kontrolle des IS. Die QSD versuchen, die Dschihadisten zur Aufgabe zu bewegen, um ein weiteres Blutvergießen zu vermeiden.