Die internationale Gemeinschaft hat Warnungen ignoriert
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien erklärt sich zu den Angriffen auf das Sina-Gefängnis und wirft der Türkei Beteiligung am Angriff und der internationalen Gemeinschaft Ignoranz vor.
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien erklärt sich zu den Angriffen auf das Sina-Gefängnis und wirft der Türkei Beteiligung am Angriff und der internationalen Gemeinschaft Ignoranz vor.
Der Angriff auf das Sina-Gefängnis stellt eine der größten IS-Attacken der vergangenen Jahre dar. Nach monatelanger Planung versuchte der IS, das Haftzentrum in Hesekê, in dem Tausende IS-Dschihadisten einsitzen, zu stürmen. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) konnten das Schlimmste verhindern, noch immer halten sich jedoch etwa 100 IS-Dschihadisten mit Geiseln in einem Gebäude auf dem Gefängnisgelände verschanzt.
„Internationale Gemeinschaft hat Warnungen in den Wind geschlagen“
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat am Dienstag eine Stellungnahme zu den Angriffen abgegeben. Darin heißt es: „Wir haben nach der militärischen Vernichtung des IS am 23. März 2019 in al-Bagouz immer wieder vor der Gefahr, die von IS-Zellen, gefangenen IS-Mitgliedern und ihren Angehörigen ausgeht, gewarnt. Aber die internationale Gemeinschaft hat diese Warnungen in den Wind geschlagen. Viele Staaten wollen das Problem auf unser Gebiet beschränkt halten. Das ist ein Fehler, denn der IS stellt eine Gefahr für alle dar. Diese Haltung stellt eine Bedrohung für die in Koordination mit der internationalen Koalition errungenen Siege der QSD dar.
„Es gibt eine direkte Verbindung zum türkischen Staat“
Der Angriff auf das Sina-Gefängnis im Bezirk Xiwêran (Ghweiran) in Hesekê, in dem IS-Dschihadisten inhaftiert sind, war von langer Hand geplant und verfolgte ein großes Ziel. Es gibt dabei eine direkte Verbindung zum türkischen Staat. Den dokumentierten Informationen zufolge versucht der türkische Staat, den IS wiederzubeleben und so die Errungenschaften in der Region zu vernichten. Zur Zerschlagung des IS ist eine kontinuierliche internationale Zusammenarbeit insbesondere mit den QSD notwendig. Der geplante Angriff auf das Gefängnis von Hesekê und die Umgebung wurde von den Widerstandskräften zerschlagen, welche Syrien und die Welt vor dem Terror beschützt haben. Der Sieg ist erreicht, aber diese Kräfte müssen weiterhin mit Vorsicht handeln, um die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur der Region zu schützen. Wir erinnern an unsere tapferen Gefallenen und wünschen den Verletzten schnelle Genesung. Der türkische Staat, der hinter diesem Angriff steht, muss von der Weltgemeinschaft zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn dies nicht geschieht, werden wieder alle ins Visier des IS geraten und das Chaos wird sich erneut ausbreiten.“