Flächenbrand nach Artillerieangriffen in Ain Issa

In einem Dorf bei Ain Issa ist nach Artillerieangriffen türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen ein Flächenbrand ausgebrochen. Feuerwehr und Zivilschutz werden durch fortgesetzten Beschuss am Löschen gehindert.

Feuer als Waffe

Durch schwere Artillerieangriffe der türkischen Armee und dschihadistischen Hilfstruppen ist in Ain Issa in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens ein Flächenbrand ausgebrochen. Ob Menschen verletzt wurden, ist noch nicht bekannt. Die Feuerwehr sowie der Zivil- und Katastrophenschutz stehen zwar bereit, nach möglichen Verletzten zu suchen und die Flammen zu löschen. Durch fortgesetzten Beschuss aus der Besatzungszone werden die Einheiten aber gezielt daran gehindert, Brandbekämpfungsmaßnahmen einzuleiten.

Betroffen von den Attacken, die nach Angaben des Katastrophenschutzes seit Sonntagfrüh mit Haubitzen und Granaten verübt werden, ist die etwa zwei Kilometer nordwestlich vom Stadtkern Ain Issas gelegene Ortschaft Saydiyah (auch Seyda). Zunächst sei ein Kräuter- und Gemüsegarten in Hausnähe beschossen worden, später weiteten sich die Angriffe auf nahegelegene Anbauflächen aus. Sollten sich die Flammen durch die Felder fressen, wäre die Lebensgrundlage der Dorfbevölkerung zerstört.

Ain Issa befindet sich südlich der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone und ist als Verbindungsglied zwischen den Kantonen Firat mit Kobanê in seinem Zentrum und Cizîrê von strategischer Bedeutung. Bereits seit 2019 befindet sich die Stadt im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Türkei und ihrer islamistischen Proxy-Truppen, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Dutzende Dörfer in der Region sind durch die türkische Militärgewalt bereits zerstört und entvölkert worden. Eine türkische Luftoffensive Ende 2022 hatte weite Teile der Infrastruktur in Schutt und Asche gelegt. | Video: ANHA


Feuer als Waffe

In Kurdistan – ob im Norden, Süden oder Westen – lodern seit Jahren pünktlich zum Beginn der militärischen Brandsaison verheerende Waldbrände. Sobald der Frühjahrsregen den Boden letztmalig getränkt hat, fallen Wald- und Anbauflächen durch Artillerie entzündeten Flammen zum Opfer. Es handelt sich um gezielte Brandstiftung durch die Armee des NATO-Staates Türkei und/oder deren islamistische Hilfstruppen. Unter dem Vorwand von „Militäroperationen“, „Sperrgebieten“ oder „Grenzschutz“ legen die Soldaten und Söldner systematisch Feuer oder schießen Flächen in Brand. Das Ziel ist die Entvölkerung der betreffenden Region durch die Zerstörung der Natur.

Tausende Bäume durch Brand in Minbic vernichtet

Erst in der Nacht zum Samstag hatten dschihadistische Söldner der Türkei in der westlich von Ain Issa gelegenen Stadt Minbic etliche Feldflächen in Brand geschossen. Das Ausmaß der Schäden lässt sich nach Angaben des Mililitärrats von Minbic noch nicht beziffern. Fest stehe aber, dass die nächtlichen Bombardements im Umland der westlich der Stadt gelegenen Dörfer El Ulşlî (Ulashli) und El Bugaz (Al-Bughaz) etwa 200 Hektar Anbaufläche und rund 3.000 Olivenbäume zerstört haben.