Fünfter Jahrestag der Befreiung von Baghuz
Zum Gedenken an den militärischen Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und die Verluste, die dieser Kampf kostete, luden die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am Samstag zu einer Zeremonie ein. Der 23. März markiert den Jahrestag des Falls des IS-Kalifats. An diesem Tag vor fünf Jahren nahmen die QSD die Ortschaft Baghuz ein, die als letzte Bastion der Dschihadisten galt, und zerschlugen die Territorialherrschaft des IS.
Um dieses wichtige Ereignis zu feiern, aber auch die tausenden Kämpferinnen und Kämpfer zu würdigen, die in diesem Widerstand ihr Leben gaben, und zu mahnen, dass es in Sachen IS noch ein ungelöstes Problem gibt, das eine Lösung auf internationaler Ebene erfordert, damit sich dieser Teil der Geschichte nicht wiederholen kann, riefen die QSD zu einer Zusammenkunft auf. Unter den Gästen waren Handelnde aus Politik und Zivilgesellschaft sowie der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES), Mitglieder der internationalen Anti-IS-Koalition, Meinungsführende der Gesellschaft und Vertreter der in der Region ansässigen Stämme.
Zahlreiche Gäste kamen zusammen, um den 5. Jahrestag des Falls von Baghuz zu begehen
Die Veranstaltung in der Nähe der Koalitionsbasis am Ölfeld Al-Omar östlich von Deir ez-Zor begann mit einem militärischen Zeremoniell, an der sich Kämpferinnen und Kämpfer aller Mitgliedsverbände der QSD, darunter der Frauen- und Volksverteidigungseinheiten YPJ und YPG, beteiligten und der Gefallenen Nord- und Ostsyriens ihre Ehre erwiesen. Anschließend wurden Reden gehalten, in denen die erfolgreiche Geschichte der QSD, die Verdienste und die herausragende Arbeit aller Komponenten des multiethnischen Bündnisses gewürdigt wurde.
Ein Gruppenfoto zum Abschied (c) QSD/handout
Luqman Xelîl aus dem Kommandorat der QSD bekräftigte das „unerschütterliche Engagement“ des Bündnisses für Sicherheit und Stabilität“ in der Region und betonte, dass die gemeinsamen Bemühungen mit der Koalition um eine Verhinderung der Reorganisierung des IS weitergingen. Er bemängelte allerdings die unzureichende Unterstützung der internationalen Gemeinschaft hinsichtlich der Unterbringung und Bewachung tausender IS-Gefangener sowie ihrer Angehörigen und kritisierte, dass die meisten Herkunftsstaaten der ausländischen Mitglieder der Terrormiliz weiterhin nicht bereit seien, ihre Bürgerinnen und Bürger zurückzunehmen.
QSD-Kommandant Luqman Xelîl (c) ANHA
Darüber hinaus mangele es laut Xelîl nach wie vor an Wiedergutmachung für die Verbrechen, die an der syrischen Nation begangen wurden, und an internationalen Hilfen für den Wiederaufbau in Regionen, die vom IS besetzt worden waren, und die weiterhin von teilweise tiefgreifender Zerstörung der öffentlichen und privaten Infrastruktur betroffen sind. Nord- und Ostsyrien hat mit über 11.000 Gefallenen und fast doppelt so vielen Kriegsversehrten die größten Opfer im Kampf gegen den Terror und Extremismus erbracht, sagte der QSD-Kommandant. „Wir bekräftigen, dass wir unser Volk und seine Errungenschaften weiterhin schützen werden und dem Willen unserer Gesellschaft und ihrem Beharren auf einem Leben in Freiheit und Würde verpflichtet bleiben. Aber die internationale Staatengemeinschaft muss bei der Lösung des IS-Problems auch ihre Rolle spielen.“