Explosion in türkischer Besatzungszone Serêkaniyê
Eine Autobombe in der türkischen Besatzungszone Serêkaniyê in Nordsyrien hat offenbar mehrere dschihadistische Proxy-Soldaten der Türkei in den Tod gerissen.
Eine Autobombe in der türkischen Besatzungszone Serêkaniyê in Nordsyrien hat offenbar mehrere dschihadistische Proxy-Soldaten der Türkei in den Tod gerissen.
In der türkischen Besatzungszone Serêkaniyê (Ras al-Ain) im Norden Syriens ist es offenbar zu einem Anschlag gegen die dschihadistische Proxy-Armee „SNA“ (Syrische Nationalarmee) des Nato-Partners Türkei gekommen. Ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug detonierte am Mittwoch in der Ortschaft Tel Abu Scheich, die von den Invasionstruppen kontrolliert wird. Nach Informationen lokaler Quellen soll dabei eine „Vielzahl“ pro-türkischer Islamisten getötet worden sein. Das türkische Verteidigungsministerium hingegen spricht von einem „Angriff auf Zivilisten“, bei dem eine Person ums Leben gekommen sein soll. Weitere 26 Menschen seien verletzt. Sie werden nach Angaben der türkischen Behörde in einem Krankenhaus auf der anderen Seite der Grenze in der gleichnamigen kurdischen Stadt Serê Kaniyê (Ceylanpınar) behandelt.
Am 9. Oktober 2019 begann die Türkei gemeinsam mit ihrem aus islamistischen Milizen rekrutierten Sölderverband SNA den völkerrechtswidrigen Angriff auf die selbstverwalteten Gebiete Nord- und Ostsyriens. Knapp zwei Wochen später segneten die USA und Russland die Besatzung der Städte Serêkaniyê und Girê Spî (Tell Abyad) ab. Trotz Waffenstillstandsabkommen zwischen Ankara, Washington und Moskau halten die auf eine Ausweitung der Besatzungszone abzielenden Angriffe auf Rojava unvermindert an. So hatten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) Anfang Dezember einen Bericht über die Waffenstillstandsverletzungen der türkischen Armee seit dem 17. Oktober veröffentlicht. Innerhalb von 47 Tagen wurden demnach 68 Zivilistinnen und Zivilisten getötet, 88 Dörfer wurden besetzt.