Erste Neugeborenenstation in Amûdê eröffnet

In der nordostsyrischen Kleinstadt Amûdê gibt es seit heute erstmals eine Neugeborenenstation. Die Abteilung wurde im Volkskrankenhaus eingerichtet, die ärztliche Betreuung und Überwachung der Babys ist für die Eltern kostenlos.

Die Volksklinik Amûdê hat diesen Sonntag eine Neugeborenenstation eröffent. Es ist das erste Mal, dass es in der westkurdischen Stadt im Nordosten von Syrien eine eigene Abteilung für Neugeborene gibt. Bisher wichen schwangere Frauen in der Region auf Hebammen aus oder mussten für die Geburt ihres Kindes lange Fahrten auf sich nehmen, um in Krankenhäusern in den Großstädten zu entbinden. Auch die ärztliche Betreuung von Babys musste andernorts organisiert werden. Damit ist jetzt Schluss.

Die Neugeborenenstation in Amûdê ist ein Projekt des Gesundheitskomitees der Region Cizîrê. „Hier werden ab sofort gesunde und kranke Kinder vor und nach der Geburt versorgt“, erklärte der Arzt Dr. Selim Şewket bei der Eröffnung der Abteilung.

Dr. Selim Şewket (rechts im Bild)

Wie Şewket weiter ausführte, werde auf der neuen Station das gesamte Spektrum von Rooming-in bis hin zum Überwachungszimmer, je nach den Bedürfnissen von Mutter und Kind, angeboten. Abhängig vom Befinden der Mutter gebe es selbstverständlich auch die Möglichkeit, das Kind in die Betreuung der Kinderschwestern zu geben.

Das Schneiden des roten Bands bei der Eröffnung durfte nicht fehlen

Die ärztliche Betreuung des Kindes während des Aufenthaltes im Krankenhaus erfolgt durch ein Team aus vier Ärzt:innen und acht Krankenschwestern und ist kostenfrei. „Selbstverständlich sind wir darauf vorbereitet, auch Frühchen nach ihren Bedürfnissen zu behandeln“, so Şewket. Knapp sechs Monate arbeitete das zuständige Gesundheitskomitee an der Einrichtung der Neugeborenenstation. Vor allem Frauen aus der Region zeigten sich hocherfreut über das Angebot.