Spenden für Prothesenzentrum in Qamişlo übergeben

In Qamişlo entsteht ein Prothesenzentrum für Kriegsverletzte. Mehrere tausend Menschen sind auf Prothesen angewiesen. Der Wiesbadener Arzt Michael Wilk hat dem Kurdischen Roten Halbmond über 50.000 Euro Spendengelder für das Projekt übergeben.

Der Wiesbadener Arzt Michael Wilk hat dem Kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd) in Rojava eine Spende für das neue Prothesenzentrum in Qamişlo übergeben. Dafür wurden 51.400 Euro gesammelt. Der Notfallmediziner und Psychotherapeut, der seit 2014 eng mit Heyva Sor zusammenarbeitet und sich seit einigen Tagen erneut im Autonomiegebiet Nordostsyrien aufhält, teilt dazu mit: „Das Prothesenzentrum ist bei tausenden geschädigten Kriegsopfern ein dringendes Projekt. Die bestehenden Kapazitäten reichen bei weitem nicht. Auf ca. 11.000 Tote und über 20.000 Schwerverletzte werden allein die Opfer im erfolgreichen Kampf gegen den IS in Nordostsyrien geschätzt. Weitere Menschen wurden durch die immer noch erfolgenden Angriffe türkisch-islamistischer Truppen verletzt und verstümmelt. Der Kurdische Rote Halbmond geht von einigen tausend Menschen aus, die auf die Versorgung mit Prothesen angewiesen sind, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Der Aufbau eines Prothesenzentrums mit Werkstatt und Physio/Ergo-Therapieabteilung schreiten schnell voran. Die Arbeiten sollen im Juli/August 2021 fertig gestellt sein. Solidarität ist weiterhin notwendig, um solche Projekte stemmen zu können und den Menschen die Perspektive eines besseren Lebens zu eröffnen.“

Den größten Anteil an der Errichtung des Gebäudes trägt Heyva Sor selbst. Das Grundstück wurde von der Stadt Qamislo zur Verfügung gestellt. Im gleichen Areal sind auch Abteilungen für Brandverletzte und Chemotherapie geplant.

Auf das Konto von Dr. Michael Wilk kann unter dem Stichwort „Gesundheitsaufbau“ (IBAN DE77510500150173070939 BIC NASSDE55XXX) weiter gespendet werden. Steuerwirksame Quittungen kann Wilk nicht ausstellen: „Dafür garantiere ich persönlich, dass 100 Prozent der Spenden für die Projekte in Rojava Verwendung finden.“ Angesichts der Corona-Pandemie und den steigenden Infektions- und Erkrankungsraten in Nordostsyrien sollen ab jetzt eintreffende Spenden auch für andere Bedarfe in der Versorgung der Bevölkerung in Zusammenarbeit mit dem Kurdischen Roten Halbmond eingesetzt werden.