Nur einen Tag nach dem tödlichen Anschlag auf einen Stammesältesten in Deir ez-Zor ist es zu einem weiteren Attentat auf eine der führenden Persönlichkeiten in Ostsyrien gekommen. Ali al-Weiss, Bürgermeister der Kleinstadt Dahlah östlich von Deir ez-Zor, wurde von Unbekannten erschossen. Der Politiker, der zugleich Oberhaupt eines Familienverbands in der Region war, befand sich auf dem Weg zur Moschee, um die Freitagspredigt zu halten, als er Opfer des tödlichen Attentats wurde.
Als Reaktion auf den Anschlag hat der Asayîş die Sicherheitsvorkehrungen im Großraum Deir ez-Zor verstärkt. Zu den Ermittlungen, die bereits eingeleitet wurden, haben sich die inneren Sicherheitskräfte bislang nicht geäußert. Als Täter werden IS-Milizionäre vermutet.
In den Autonomiegebieten Ostsyriens kommt es seit Monaten zu gezielten Anschlägen gegen Politiker*innen und führende Persönlichkeiten, die der Selbstverwaltung nahestehen. Am 15. Juni war auf den Bürgermeister der Gemeinde al-Tayyana ein tödliches Attentat verübt worden. Vier vermummte Personen stürmten das Rathaus und exekutierten Sakkat Khleif al-Musa mit vier Kopfschüssen. Nur einen Tag später wurde Hamoud al-Mustafa, ein Mitarbeiter der Volkskommune von Al-Shheell, tot aufgefunden. Der Mann wurde mit einem Kopfschuss getötet. Anfang Juni wurde der arabische Zivilist Hamid Mohammed al-Dhaif, Bürgermeister eines selbstverwalteten Dorfes in Deir ez-Zor, von Unbekannten erschossen. Wenige Tage zuvor wurde in Al-Shheell ein Attentat auf den Vorsitzenden der Zukunftspartei Syriens für die Region Deir ez-Zor, Hudhaifa al-Omar, verübt.