Efrîn: Mindestens 21 Menschen verschleppt

In den vergangenen vier Wochen wurden in Efrîn mindestens 21 Personen von islamistischen Söldnergruppen der türkischen Besatzungsmacht verschleppt. Zudem sind 500 Olivenbäume gefällt worden, eine Kurdin wurde mit einem Islamisten zwangsverheiratet.

Die türkischen Kriegsverbrechen in Efrîn reißen nicht ab. Seit der völkerrechtswidrigen Besetzung des bis März 2018 selbstverwalteten Kantons in Nordsyrien ist praktisch kein Tag ohne Raub, Entführungen, Plünderungen und Gewalt durch die Besatzungstruppen vergangen. Seit Mitte März wurden mindestens 21 Personen von Söldnergruppen verschleppt. Das Schicksal der Verschleppten ist bisher unbekannt, für einige von ihnen wird Lösegeld verlangt.

Lösegeldforderungen gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen der protürkischen Söldnergruppen, die in der Region freie Hand haben. Immer wieder verschwinden Verschleppte jedoch auch in den Folterkellern der türkischen Geheimdienstes MIT. Seit Beginn der Besatzung gelten Tausende als „verschwunden“.

Auch die natürlichen Ressourcen der Region werden ausgeplündert. In den vergangenen zwei Wochen wurden mindestens 522 Bäume gefällt, unter ihnen viele Olivenbäume. Das Holz wird profitbringend verkauft.

Außerdem haben protürkische Söldnergruppen in Efrîn-Eşrefiye Läden von Gemüsehändlern beschlagnahmt. Die Dschihadistengruppe Jabhat al-Shamiya beschlagnahmte in dieser Zeit 75 Geschäfte und 45 Grundstücke in Efrîn.

Darüber hinaus wurde bekannt, dass der Anführer von Jabhat al-Shamiya, Abu Jasim (Mustafa al-Zuhuri), eine kurdische Frau zwang, ihn zu heiraten. Ihr wurde mit Verschleppung gedroht, falls sie ihn nicht heirate.