Der QSD-Sprecher Aram Hanna warnt, der türkische Staat nutze den Ukraine-Krieg, um seine Angriffe auf Nord- und Ostsyrien ausweiten. Er wirft den internationalen Mächten vor, verantwortlich für Kriegsverbrechen zu sein.
Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine versucht der türkische Staat, im Windschatten des Konflikts seine Invasionspläne in Nord- und Ostsyrien weiter umzusetzen. Der Sprecher der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Aram Hanna, warnt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA vor einer weiteren Umsetzung der expansionistischen Pläne des türkischen Staates.
„Wir sehen, dass die Pläne des türkischen Staates, Nord- und Ostsyrien zu besetzen, über die USA und Russland laufen“, so Hanna. „Die aktuellen Angriffe zeigen, dass sich die Politik des türkischen Besatzerstaats in unserer Region gegen alle Teile der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens richtet. Der türkische Staat setzt alles daran, seine Angriffe auf ganz Syrien zu legitimieren. In den letzten Jahren wurde bewiesen, dass er die Region durch Angriffe auf religiöse Stätten, Infrastruktur und die Gesellschaft destabilisieren will und er den terroristischen Organisationen den Weg ebnet, um Massaker in der Region zu verüben.“
Die Angriffe haben in der letzten Woche zugenommen
Hanna weist auf die Angriffe während des assyrischen Neujahrsfestes Akitu hin und sagt: „Seit Anfang April hat das türkische Militär seine Angriffe ausgeweitet. Sein Ziel ist es, noch weitere Massaker zu verüben. Den Dichter Ferhad Merdê anzugreifen, als er von einer Feier des Akitu-Festes zurückkam, zeigt das Ausmaß der Grausamkeit.“
Wenige Tage zuvor hatte das türkische Militär das Umspannwerk von Til Temir angegriffen. Das Umspannwerk befand sich nur etwa 100 Meter von einer russischen Basis entfernt. Dennoch blieb jegliche Reaktion von Russland aus.
Die QSD garantieren die Sicherheit der Bevölkerung
Aram Hanna sagt mit Hinweis auf die Beziehungen zwischen dem türkischen Staat, Russland und der internationalen Koalition: „Wir stehen in direktem Kontakt mit den Streitkräften der internationalen Koalition und den russischen Streitkräften in der Region. Die Berichte aus dem Feld zeigen offen und direkt die negative Haltung beider Mächte in der Region.“ Der QSD-Sprecher betont, dass die internationale Gemeinschaft für die vom türkischen Staat begangenen Verstöße verantwortlich ist, und fordert sie auf, ihre Position zu den Ereignissen in der Region klarzustellen. Er fährt fort: „Die QSD haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Region zu gewährleisten und Gegenangriffe zu starten. Die QSD sind eine Verteidigungskraft. Sie schützen sich vor jedem Angriff.“
