Delegation aus Katalonien besucht Waşokanî

Eine Delegation aus Katalonien ist in Nordsyrien eingetroffen und hat das Camp Waşokanî besucht, in dem Vertriebene untergebracht sind. Die Delegation will die Verbrechen des türkischen Staates dokumentieren und öffentlich machen.

Eine Delegation aus Katalonien hat das Camp Waşokanî in Nordsyrien besucht. Das Auffanglager Waşokanî liegt etwa zwölf Kilometer westlich der Kantonshauptstadt Hesekê und wurde im November 2019 errichtet. Es beherbergt über zwölftausend Menschen, die im Zuge der türkischen Invasion aus Städten wie Serêkaniyê (arab. Ras al-Ain), Girê Spî (Tall Abyad) und Til Temir vertrieben wurden. Die Bewohner*innen werden von knapp 40 Institutionen wie der kurdischen Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurd, dem Frauendachverband Kongreya Star, dem Gesundheitskomitee der Autonomieverwaltung, einem Camp-Rat und Sicherheitskräften vom Asayîş und den HPC betreut.

Mitglieder der Delegation sind der katalanische Parlamentarier Ruben Wagensberg und der ehemalige Bürgermeister von Capellades, Aleix Auber. Sie wurden im Namen der Camp-Leitung von Stêra Reşik und Riyad Meri empfangen und über die Situation in dem Auffanglager informiert. Die Camp-Leitung machte auf die fehlende Unterstützung internationaler Organisationen und die fortgesetzten Angriffe der Türkei auf Nordsyrien aufmerksam.

Wie Ruben Wagensberg gegenüber ANHA erklärte, will die Delegation die Situation der durch die türkischen Invasionen Vertriebenen inspizieren. Es geht ihr dabei nicht nur um humanitäre Hilfe, sondern auch um politische Unterstützung. Die Delegation will die vom türkischen Staat begangenen Verbrechen dokumentieren und öffentlich machen.

Nach dem Gespräch mit der Leitung ging die Delegation durch das Camp, sprach mit den Bewohner*innen und machte Aufnahmen für den geplanten Dokumentarfilm.