Brotversorgung in Rojava durch Angriffe der Türkei bedroht

Aufgrund der türkischen Angriffe wird die Versorgung der Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien mit Brot immer schwieriger. Insbesondere die Angriffe auf die Strom- und Treibstoffversorgung drohen die Produktion zum Erliegen zu bringen.

Eine der Dienstleistungen der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien besteht in der Versorgung der Bevölkerung mit kooperativ produziertem und günstigen Brot. Täglich werden in den Produktionsstätten 27 Tonnen Mehl verarbeitet und 279.000 Brote in diesem Rahmen produziert. Aufgrund der türkischen Angriffe auf die Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien ist die Brotversorgung der Bevölkerung akut bedroht. So ist einerseits die Stromversorgung in weiten Teilen zerstört worden und andererseits besteht auch nur noch erschwerter Zugriff auf Kraftstoff, da auch die Heizöldepots der Selbstverwaltung von türkischen Drohnen ins Visier genommen wurden.

Wir wissen, dass die Angriffe weitergehen werden“


Im ANF-Gespräch äußerten sich Abdulmalek Şello, Verantwortlicher für die Bäckereien in Qamişlo, und Mihemed Emîn Xelef, zuständig für die Belegung der Backbetriebe, zur Situation. Şello berichtete, dass die Bäckerei in Qamişlo 24 Stunden am Tag mit 138 Angestellten arbeite und erklärte: „Die Invasionsangriffe haben nicht erst diesen Monat angefangen. Es ist also nicht das erste Mal, dass die Menschen in der Region mit solchen Angriffen leben müssen. Wir haben Vorkehrungen für Bäckereien getroffen, denn wir wissen, dass die Angriffe des türkischen Staates weitergehen werden. 138 Menschen arbeiten im Schweiße ihres Angesichts in der Bäckerei. Diese Angriffe belasten ihre Arbeitsbedingungen. Diese Menschen ernähren ihre Familien, sie haben Kinder. Die Angriffe richten sich direkt gegen das Brot, die Arbeit und das Leben der Menschen. Als Volk werden wir uns weiterhin gegen den türkischen Staat stellen, mögen auch noch schwierigere Tage auf uns zukommen. Wir alle werden wie unsere patriotischen Kämpfer weitermachen und Arbeit und Brot verteidigen.“

Uns fällt es schwer, die Brotversorgung aufrechtzuerhalten“


Mihemed Emîn Xelef wies auf die Angriffe auf die Infrastruktur hin. Daher erfolge die Stromversorgung praktisch nur noch über Generatoren. Diese brauchen jedoch auch Treibstoff, dessen Beschaffung ebenfalls immer schwieriger wird. Xelef beschrieb weitere Probleme: „Der Dauerbetrieb der Generatoren führt dazu, dass sie verschleißen und ausfallen. Wenn sie ausfallen, warten wir tagelang auf ihre Reparatur. Deshalb müssen wir die Bäckereien stilllegen und haben Schwierigkeiten, die Bevölkerung mit Brot zu versorgen. Wenn es keinen Strom gibt, können die Mühlen nicht laufen. Unser Bedarf an Mehl kann also nicht gedeckt werden. Aus diesem Grund müssen wir die Bäckereien schließen. Die Arbeit der Menschen und ihre Versorgung mit Brot soll lahmgelegt werden. Man will die Arbeit der Institutionen und Einrichtungen hier mit den Angriffen stoppen, aber wir leben und arbeiten hier all dem zum Trotz weiter.“