Angriffe auf Ain Issa, Tel Rifat und Til Temir
Die türkische Armee und ihre islamistischen Proxys führen Artillerieangriffe auf Dörfer im Umland von Ain Issa, Tel Rifat und Til Temir in Nordsyrien durch.
Die türkische Armee und ihre islamistischen Proxys führen Artillerieangriffe auf Dörfer im Umland von Ain Issa, Tel Rifat und Til Temir in Nordsyrien durch.
Die türkischen Besatzungstruppen und ihre dschihadistischen Söldner setzen die Angriffe auf Nordsyrien fort. Vergangene Nacht gegen zwei Uhr Ortszeit sind die Dörfer Dibis und Hoşan und die Verbindungsstraße M4 bei Ain Issa mit schweren Waffen beschossen worden. Das assyrische Dorf Til Şenan östlich von Til Temir wird seit dem frühen Morgen mit schweren Waffen angegriffen.
Auch im weiter westlich gelegenen Kanton Şehba finden Artillerieangriffe statt. Betroffen sind die Dörfer Eyn Deqnê und Belûniyê in der Nähe von Tel Rifat. Der Angriff erfolgt aus dem Dorf Kilcbrin in der türkischen Besatzungszone um Azaz.
Bedrohungslage wie vor der Efrîn-Invasion
Im September hat die Türkei nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) allein in Ain Issa und Til Temir mindestens 194 Mal gegen das Deeskalationsabkommen vom Herbst 2019 verstoßen, 21 Mal zählten die QSD Verletzungen des Luftraums über Nordsyrien durch türkische Aufklärungsmaschinen. Insgesamt schlugen in beiden Regionen mindestens 1.067 Granaten binnen eines Monats ein. Dabei kamen fünf Menschen aus der Zivilbevölkerung ums Leben, sechs Zivilistinnen und Zivilisten wurden verletzt. Darüber hinaus bombardierten die Besatzungstruppen fünf Stützpunkte der syrischen Regierung, wobei ein Soldat getötet wurde.
Die Türkei ist in der Vergangenheit immer wieder völkerrechtswidrig gegen die selbstverwalteten Gebiete im mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnten Norden von Syrien vorgegangen. Im Verlauf von drei Angriffskriegen in den Jahren 2016, 2018 und 2019 wurden weite Teile im Grenzstreifen besetzt, darunter Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî. Das im Vorfeld als Rechtfertigung für den Militäreinsatz geltend gemachte Selbstverteidigungsrecht lag damals wie heute nicht vor. Der YPG-Sprecher Nurî Mehmûd sieht eine ähnliche Bedrohungslage für Nord- und Ostsyrien wie vor der Efrîn-Invasion und hat vor einem neuen Deal zwischen dem syrischen Regime, Russland und der Türkei gewarnt.