Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat der internationalen Gemeinschaft eine gleichgültige Haltung gegenüber der Aggression der Türkei vorgeworfen und diese als unvereinbar mit den gemeinsamen Zielen bei der Beseitigung des Terrors kritisiert. „Während die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) einerseits Anerkennung für ihren gemeinsamen Einsatz mit der internationalen Koalition gegen den globalen Terrorismus durch den IS und andere Gruppen erfahren, eskaliert andererseits der türkische Besatzerstaat seinen Krieg gegen die Völker Nord- und Ostsyriens sowie die Militärverbände unter dem Dach der QSD. Dennoch herrscht großes Schweigen“, erklärte die Selbstverwaltung am Montag in Qamişlo. Diese Ignoranz komme einer stillschweigenden Zustimmung gleich, durch die sich die türkische Führung bei ihrem Vorgehen „offensichtlich“ bestärkt fühle.
„Die Haltung der internationalen Öffentlichkeit angesichts der Feindseligkeit und den Drohungen des türkischen Staates ist beschämend und unseren im Kampf gegen den Terror erbrachten Opfern unwürdig“, prangert die AANES an. Gerade im Hinblick darauf, dass sich die kriegerische Aggression der Türkei gegen jene Kräfte richtet, die mit Nord- und Ostsyrien eine Einheit geschaffen haben und sich für eine umfassende Lösung der Krise in dem Land einsetzen.
Die Selbstverwaltung wies auch darauf hin, dass der türkische Drohnenkrieg gegen Nord- und Ostsyrien nach dem Gipfeltreffen der Präsidenten von Russland, Iran und der Türkei ausgeweitet worden sei. Den gezielten Luftangriff gegen die Frauenverteidigungseinheiten YPJ am Freitag in Qamişlo, durch den die Kommandantinnen Jiyan Tolhildan und Roj Xabûr sowie die Kämpferin Barîn Botan ums Leben kamen, bezeichnete die AANES als „besonders heimtückisch“. Alle drei Frauen gehörten zu den Antiterroreinheiten YAT (Yekîneyên Antî Terorê), die gegen den „Islamischen Staat“ (IS) kämpfen und damit Partner der internationalen Koalition sind.
„Entsprechend fordern wir gerade die Koalition gegen den IS auf, ihrer Verantwortung nachzukommen gegenüber all jenen, die Seite an Seite mit ihr den Kampf gegen den Terror austragen. Wir fordern, dass die internationale Öffentlichkeit und die Zivilgesellschaft auf das Problem reagieren, sich der Brutalität des türkischen Staates widersetzen und dafür Sorge tragen, dass er innerhalb seiner eigenen politischen und geografischen Grenzen bleibt“, so die AANES.