Der Drohnenangriff vom Freitag im nordostsyrischen Qamişlo hat sich gezielt gegen ein Fahrzeug der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) gerichtet. Das teilen die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mit. In dem Fahrzeug befanden sich Jiyan Tolhildan, Roj Xabûr und Barîn Botan. Letztere war Mitglied der Antiterroreinheiten YAT (Yekîneyên Antî Terorê), ihre beiden Weggefährtinnen gehörten zu den Kommandantinnen der Spezialeinheiten zur Terrorismusbekämpfung. Die Frauen befanden sich den Angaben nach auf dem Rückweg eines Forums zur Frauenrevolution, als ihr Wagen auf der Verbindungsstraße zwischen Qamişlo und Tirbespîyê von einer türkischen Killerdrohne bombardiert wurde. Keine von ihnen hat den Anschlag überlebt. Die QSD sprechen den Angehörigen der Gefallenen und den Völkern Nord- und Ostsyriens ihr Beileid aus und kündigen Vergeltung für den Tod von Jiyan Tolhildan, Roj Xabûr und Barîn Botan an.

Die vollständigen Identitäten der Gefallenen lauten:

Jiyan Tolhildan zählte zu den Wegbereiterinnen der Revolution von Rojava. Bevor der Aufbruch am 19. Juli 2012 begann, organisierte sie die Gesellschaft für die Revolution. Sie beteiligte sich am Aufbau autonomer Frauenstrukturen innerhalb der Volksverteidigungseinheiten (YPG) und war YPJ-Kämpferin der ersten Stunde. Ihre Bemühungen für Frauenbefreiung und den Aufbau einer demokratischen Nation flossen überall in Rojava in die Revolution ein. Im Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) beteiligte sie sich auf Kommandoebene an den Befreiungsoffensiven und unterstützte die Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition.

Roj Xabûr stammte aus Dirbêsiyê und schloss sich der Revolution auf dem Höhepunkt des Widerstands von Rojava gegen den IS an. Sie beteiligte sich an diversen Offensiven gegen die Dschihadistenmiliz und zählte wie Jiyan Tolhildan zu den Kommandantinnen der YPJ, die beim finalen Kampf gegen den IS an vorderster Front kämpfte und die Operationen mit Koalitionstruppen plante und ausführte.

Barîn Botan wurde als Tochter einer ursprünglich aus Efrîn stammenden Familie in Şehba geboren. Sie schloss sich als junge Frau den Verteidigungskräften Nord- und Ostsyriens an und war innerhalb der YAT-Einheiten organisiert.

Die QSD erklären zum Tod der drei Frauen: „Einmal mehr versprechen wir, Vergeltung für unsere Gefallenen zu üben. Wir werden uns an den Feinden der Freiheit und der Revolution der Frauen rächen. Genauso wie unsere Freundinnen Jiyan Tolhildan, Roj Xabûr und Barîn Botan werden auch wir für eine freie Zukunft für Rojava, Nord- und Ostsyrien kämpfen. Wir versprechen, ihrem Weg mit festen Schritten zu folgen. Wir werden jeden Angriff auf unser Volk, unser Land und unsere Revolution vereiteln und jeglicher Aggression widersetzen, bis wir den Sieg erringen.“