Die Gebiete um den Tişrîn-Staudamm in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien befinden sich seit dem 8. Dezember unter massiven Angriffen der türkischen Armee und ihrer Söldner. Auch wenn in den letzten Tagen die Situation etwas ruhiger war, ist der Staudamm weiterhin außer Betrieb. Das große Wasserkraftwerk ist am 10. Dezember durch einen türkischen Luftangriff schwer beschädigt worden. Zumindest die große Katastrophe eines Dammbruchs blieb aus, aber weite Teile des Kantone Euphrat und Minbic sind ohne Strom. Trotz Versuchen bleibt eine Reparatur schwierig, da die Angriffe andauern und die Arbeitskräfte um ihr Leben fürchten müssen.
Der Tişrîn-Staudamm als strategisches Ziel
Der Bau des Tişrîn-Damms wurde unter dem baathistischen Regime im Jahr 1980 begonnen. Der Damm am Euphrat wurde im Jahr 1999 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Von 2013 bis 2015 wurde der Damm vom IS kontrolliert. Im Jahr 2015 wurde die Anlage von den Kämpfer:innen der YPG und YPJ befreit. Die Reparaturen dauerten bis 2016 an und das Elektrizitätswerk konnte wieder in Betrieb genommen werden. Doch der türkische Staat begann mit Fertigstellung des Damms damit, die Staudämme in der Türkei bzw. Nordkurdistan zu nutzen, um den Durchfluss des Euphrat zu reduzieren. Aufgrund der massiv sinkenden Pegelstände sank die Produktivität des Wasserkraftwerks rapide.