Besuch an der Qereqozax-Front

Der Türkei-gesteuerte Söldnerverband SNA versucht weiterhin die Qereqozax-Brücke einzunehmen, um einen Weg nach Kobanê zu öffnen. Der Journalist Nazım Daştan hat die Front der QSD besucht und mit den dortigen Kämpfer:innen gesprochen.

Strategische Brücke über dem Euphrat

Nach der Besetzung der Stadt Minbic (Manbidsch) versucht der von der Türkei gesteuerte Söldnerverband „Syrische Nationalarmee“ (SNA) weiterhin die Qereqozax-Brücke in der gleichnamigen Ortschaft einzunehmen, um sich einen strategischen Weg nach Kobanê offenzuhalten. Entgegen den Berichten über eine angebliche Kontrolle des Übergangs durch SNA-Dschihadisten, die seit Tagen in der regierungsnahen türkischen Presse kursieren, dauert der Widerstand der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) rund um die knapp 30 Kilometer nördlich der Tişrîn-Talsperre gelegene Brücke über dem Euphrat ungebrochen an.

Der kurdische Journalist Nazım Daştan hat für ANF die Qereqozax-Front besucht. Kämpferinnen und Kämpfern, die dort am Widerstand teilnehmen, berichteten in ihren Stellungen über die aktuelle Lage an der Gefechtslinie. Der QSD-Kämpfer Rohat etwa sprach von heftigen Auseinandersetzungen, die in den vergangenen fünf Tagen in Qereqozax stattgefunden hätten. „Die Gefechte wurden begleitet von Bodenangriffen der SNA und Angriffen der türkischen Luftwaffe, Drohnen kreisen permanent am Himmel über uns. Wir leisten sowohl oberirdisch als auch unterirdisch Widerstand.“

Avaşîn Efrîn, die den Frauenverteidigungseinheiten YPJ angehört, zeigte sich optimistisch, dass es den QSD ungeachtet aller Schwierigkeiten gelingen werde, einen operativen Durchbruch der SNA und türkischen Armee in Qereqozax zu verhindern. „Das Tempo des Kampfes wird nicht verringert, wir werden uns dem Feind bis zum Ende widersetzen. Wir leisten Widerstand – für unseren Vorsitzenden, für Kurdistan, für unsere Weggefährtinnen und Freunde. Qereqozax befindet sich unter unserer Kontrolle und das wird auch so bleiben.“


Der QSD-Kämpfer Demhat ergänzte: „Ich verneige mich voller Respekt vor unseren Gefallenen und beglückwünsche unser Volk für seinen Widerstand. Auch grüße ich alle unsere Freundinnen und Kameraden an den Fronten von Sirrîn, Kobanê und Tişrîn. Der türkische Besatzungsstaat will unser Volk mit den Methoden des Spezialkriegs vertreiben. Er will einen Genozid an unserem Volk verüben. Aber wir vertrauen unserem Volk. Auch unser Volk vertraut uns. Sowohl unser Volk als auch der Feind sollen wissen, dass wir in Qereqozax sind; in den Tunneln, in den Dörfern, in der Stadt. Wir leisten überall Widerstand.“