Polizei fahndet nach kurdischer Journalistin

Die türkischen Behörden fahnden nach einem JinNews-Bericht über staatliche Verwicklungen in Prostitution und Drogenhandel in Colemêrg nach der Journalistin Rabia Önver. Ihre Wohnung wurde von der Polizei überfallen und stundenlang durchsucht.

JinNews-Korrespondentin Rabia Önver

Die türkische Polizei fahndet nach einem Bericht über staatliche Verwicklungen in Prostitution und Drogenhandel in Colemêrg (tr. Hakkari) nach der kurdischen Journalistin Rabia Önver. Ihre Wohnung in der Kreisstadt Gever (Yüksekova) wurde auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Hakkari am Donnerstagabend stundenlang durchsucht. Offenbar sollte digitales Material sichergestellt werden, gefunden und beschlagnahmt wurde nichts. Die Journalistin war während der Durchsuchung nicht zu Hause und ist zur Fahndung ausgeschrieben worden.

Rabia Önver arbeitet als Korrespondentin für die von Frauen betriebene Nachrichtenagentur JinNews, die heute den dritten Teil einer Serie über staatlich geschützte kriminelle Netzwerke unter dem Titel „Spezialkrieg in Colemêrg“ veröffentlicht hat. In dem Artikel beschreibt Rabia Önver, wie der Drogenkonsum in der kurdischen Provinz gefördert und junge Frauen in die Prostitution getrieben werden.